Community-acquired SAB

Die community-acquired S. aureus Bakteriämie, ist v.a. wenn ein Infektfokus nicht identifiziert werden kann, ein Zeichen für eine komplizierte S. aureus-Infektion. Über 40% der Patienten haben metastatische Komplikationen. Die Infektiöse Endokarditis ist mit 21% dabei 3x so häufig wie bei der nosokomialen S. aureus-Bakteriämie bei vergleichbarer Mortalität. Patienten mit Community-acquired S. aureus Bakteriämie sind häufig i.v. Drogenabhängige oder haben eine klinisch unauffällige Bakteriämiequelle (Osteomyelitis, Epiduralabszess).

In Alterseinrichtungen sind es oft chronische Wunden (Dekubitus, Malum perforans) bei Diabetikern oder chronische Wunden die als Auslöser einer S.aureus-Bakteriämie in Frage kommen. Bei den älteren Patienten fehlen häufig klinische Hinweise auf das Vorliegen von metastatischen Komplikationen (Gelenkschmerzen). Als Risikofaktoren sind neben urologischen Kathetern, orthopädischen/vaskulären Prothesen, Herzschrittmachern vor allem i.v. Katheter die häufigste Quelle einer S.aureus-Bakteriämie. Auch i.v. Drogenabhängige, welche meist jünger sind und über weniger Komorbiditäten als die älteren Patienten verfügen, sind gefährdet für eine Bakteriämie auf Grund einer hohen Hautkolonisationsrate mit S.aureus- und der Benutzung von unsterilem Material.  Patienten mit einer nasalen Besiedlung von S. aureus haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für eine S.aureus-Bakteriämie, bei insgesamt verminderter Mortalität (Holtfreter S et al. 2006).

1. Abramson MA et al. (1999) Nosocomial methicillin-resistant and methicillin-susceptible Staphylococcus aureus primary bacteremia: at what costs? Infect Control Hosp Epidemiol 20:408
2. Holtfreter S et al. (2006) Staphylococcus aureus carriers neutralize superantigens by antibodies specific for their colonizing strain: a potential explanation for their improved prognosis in severe sepsis. J Infect Dis 193: 1275
3. Wisplinghoff H et al. (2004) Nosocomial bloodstream infections in US hospitals: analysis of 24179 cases from a prospective nationwide surveillance study. Clin Infect Dis 39:309.
4. Wyllie DH et al. (2006) Mortality after Staphylococcus aureus bacteraemia in two hospitals in Oxfordshire, 1997-2003: cohort study. BMJ  333: 281