Chemosensitivitätstest

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 12.08.2020

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Synonym(e)

Chemotherapie-Resistenz-Test

Definition

Die Chemosensitivität (vergleichbar der Antibiotikasensitivität) bei Bakterien beschreibt die Empfindlichkeit von Tumorzellen auf ein Chemotherapeutikum. Sie ist Voraussetzung für die Wirksamkeit der Chemotherapie. Das Gegenteil von Chemosensitivität ist Chemoresistenz. Als Chemoresistenz (vergleichbar der Antibiotikaresistenz bei Bakterien ) wird die verminderte oder die Nicht-Ansprechbarkeit von Tumorzellen auf ein Chemotherapeutikum bezeichnet.

Allgemeine Information

Chemosensitivität und Chemoresistenz werden mit denselben Testverfahren nachweisen, die man zusammenfassend als Chemosensitivitätstests bezeichnet. Bei diesem Testverfahren wird überprüft, ob die dem Patienten entnommenen, lebenden Krebszellen trotz Behandlung mit Chemotherapeutika überleben und reproduktionsfähig sind. Zeigen diese Zellen Chemoresistenz, so ist mit >95% Wahrscheinlichkeit auch der untersuchte Tumor resistent gegen das getestete Chemotherapeutikum. Die präzise Vorhersage dieser Resistenzen ist die Stärke von Chemosensitivitätstests.

Sind die entnommenen Krebszellen sensitiv gegen ein Chemotherapeutikum, weist das auf eine Chemosensitivität des Tumors gegen das getestete Medikament hin. Die Wirksamkeit des Chemotherapeutikums in vivo lässt sich jedoch bei diesem in vitro-Verfahren schlechter voraussagen als bei Chemoresistenz, da sich nicht alle Resistenzmechanismen im Körper in diagnostischen Tests simulieren lassen.

Beim CTR-Test® wird die Menge der neu gebildeten DNA als Maß für die Vermehrung der Tumorzellen gemessen. Bei anderen Testverfahren wird der Gehalt der Gewebeprobe an ATP gemessen.

Die zuvor beschriebenen Chemosensitivitätstests sind nur an lebenden Tumorzellen durchführbar. Doch auch anhand von archiviertem Tumorgewebe kann man noch Aussagen über die erwartete Chemosensitivität der Krebszellen treffen. In diesem Fall betrachtet man molekular-basierte Biomarker, der jeweiligen Tumorzellen, die mit einem Ansprechen oder Nichtansprechen auf bestimmte Chemotherapien assoziiert sind.

Aufgrund der starken Abhängigkeit der Therapiewirksamkeit von bestimmten molekularen Veränderungen ist die Auswertung ausgewählter molekular-basierter Biomarker vor der Anwendung einiger neuer zielgerichtete Medikamente bereits Standard.

Literatur
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  1. Kischkel et al. (2017) New in vitro system to predict chemotherapeutic efficacy of drug combinations in fresh tumor samples. Peer J 5:e3030
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