Synonym(e)
Definition
CD ist das Akronym für die Bezeichnung „Cluster of Differentiation“. „CD“, bezeichnet Gruppen zellulärer Oberflächenmerkmale, die nach biochemischen oder funktionellen Kriterien geordnet wurden. Die CD-Klassifikation ermöglicht eine nachvollziehbare Transparenz in der immunhistologischen und immunologischen Diagnostik. Derzeit sind > 400 Clustermoleküle definiert und zugeordnet. Der Protein-Name ist nicht immer identisch mit dem Gen-Namen (z.B. CD4- Klon 1F6; CD8 – Klon DK25).
Bei den CD-Molekülen handelt es sich vorwiegend um membrangebundene Glykoproteine. Diese werden z.T. zellspezifisch exprimiert. Ihr Nachweis kann damit bei neoplastischen und entzündlichen Prozessen einen hohen diagnostischen Aussagewert haben. Einige der in der CD-Klassifikation erfassten Proteine haben Rezeptor- oder Signalfunktionen, andere hingegen üben enzymatische Aktivitäten aus oder sind Teil der interzellulären Kommunikation.
Allgemeine Information
CD 274 auch PD-L1 genannt spielt eine entscheidende Rolle bei der Induktion und Aufrechterhaltung der Immuntoleranz gegenüber dem Selbst (Freeman GJ et al. (2000). Kodiert wir CD 274 durch PD-L1-Gen das auf Chromosom 9p24.1 lokalisiert ist.
Als Ligand für den inhibitorischen Rezeptor PDCD1/PD-1 moduliert es die Aktivierungsschwelle von T-Zellen und begrenzt die T-Zell-Effektorreaktion (Mezzadra R et al. 2017). Durch einen noch unbekannten aktivierenden Rezeptor kann es T-Zell-Untergruppen, die überwiegend Interleukin-10 (IL10) produzieren, kostimulieren (Dong H et al.1999). Kann auch als Transkriptions-Koaktivator fungieren: Als Reaktion auf Hypoxie wandert es durch seine Interaktion mit phosphoryliertem STAT3 in den Zellkern und fördert die Transkription von GSDMC, was zu Pyroptose führt (Hou J et al.2020).
Der PDCD1-vermittelte Hemmweg wird von Tumoren ausgenutzt, um die Antitumorimmunität abzuschwächen und der Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen, wodurch das Überleben des Tumors erleichtert wird. Die Interaktion mit PDCD1/PD-1 hemmt die Effektorfunktion zytotoxischer T-Lymphozyten (CTLs). Die Blockade des PDCD1-vermittelten Signalwegs führt zur Umkehrung des erschöpften T-Zell-Phänotyps und zur Normalisierung der Antitumorreaktion, was eine Begründung für die Krebsimmuntherapie liefert .
Zu den mit CD274 assoziierten Krankheiten gehören hämatologische Krebserkrankungen und die akute lymphoblastische Leukämie
Hinweis(e)
Es wurden eine Reihe von Checkpoint-Blockade-Inhibitoren entwickelt, darunter Pembrolizumab und Nivolumab, die auf die PD1/PDL1-Interaktion abzielen. Dies führt dazu, dass T-Zellen Tumorzellen erkennen können, ohne vom Tumor bzw. seinen Zytokin-Produkten deaktiviert zu werden
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Dong H, Zhu G, Tamada K, Chen L. B7-H1, a third member of the B7 family, co-stimulates T-cell proliferation and interleukin-10 secretion. Nat Med. 1999 Dec;5(12):1365-9.
- Freeman GJ et al. (2000) Engagement of the PD-1 immunoinhibitory receptor by a novel B7 family member leads to negative regulation of lymphocyte activation. J Exp Med 192:1027-1034.
- Hou J et al.(2020) PD-L1-mediated gasdermin C expression switches apoptosis to pyroptosis in cancer cells and facilitates tumour necrosis. Nat Cell Biol 22:1264-1275.
- Mezzadra R et al. (2017) Identification of CMTM6 and CMTM4 as PD-L1 protein regulators. Nature 549: 106-110.