Raviroxaban

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 01.08.2020

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Definition

Raviroxaban ist ein Antikoagulans aus der Gruppe der Oxazolidinone, das oral verabreicht werden kann. Die Bioverfügbarkeit liegt bei 80-100%, die Halbwertszeit bei 7-11 Stunden.

Dosierung und Art der Anwendung

10 mg/Tag p.o. zur Thromboseprophylaxe nur bei Endoprothetik

20 mg/Tag p.o. zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systematischen Embolien bei Erwachsenen mit nicht valvulärem Vorhofflimmern und einem oder mehreren Risikofaktoren wie Schlaganfall oder TIA in der Anamnese.

Weiterhin die Therapie von tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien sowie die Prophylaxe von rezidivierenden tiefen Venenthrombosen und Lungenembolien bei Erwachsenen.

Die Therapiedauer und Dosierung muss bei jeder Indikation gegenüber dem Blutungsrisiko abgewogen werden.

  • Prophylaxe von VTE nach elektiven Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen: Bei dieser Indikation beträgt die empfohlene Dosis 10 mg des Wirkstoffes pro Tag. Die Erstgabe sollte 6-10 Stunden postoperativ erfolgen. Bei einer größeren Hüftoperation wird eine Behandlungsdauer von 5 Wochen empfohlen. Bei einer größeren Knieoperation wird eine Behandlungsdauer von 2 Wochen empfohlen.
  • Behandlung von TVT, LE und Prophylaxe der rezidivierenden TVT und LE: Die empfohlene Initialdosis beträgt bei dieser Indikation 15 mg zweimal täglich innerhalb der ersten drei Wochen, danach 20 mg einmal täglich für die Weiterbehandlung bzw. Prophylaxe für mindestens 3 Monate. Sollte die Therapie länger als 6 Monate fortgeführt werden, wird eine tägliche Dosis von 10 mg Rivaroxaban empfohlen und in Ausnahmefällen 20 mg täglich.
  • Umstellung von Vitamin-K-Antagonisten auf Rivaroxaban: Bei Patienten, bei denen eine Umstellung von Rivaroxaban auf Vitamin-K-Antagonisten erfolgen soll, sollte die Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten beendet und die Therapie mit Rivaroxaban begonnen werden, sobald die INR <2,5 ist.
  • Umstellung von Rivaroxaban auf Vitamin-K-Antagonisten: Bei Patienten, die von Rivaroxaban auf Vitamin-K-Antagonisten umgestellt werden sollen, sollte der Vitamin-K-Antagonist gleichzeitig gegeben werden bis die INR >2,0 ist. Während der ersten zwei Tage sollte die reguläre Anfangsdosierung des Vitamin-K-Antagonisten verwendet werden, gefolgt von einer Dosierung, die sich an den INR-Werten orientiert. Für weitergehende Informationen wird auf die jeweilige Fachinformation verwiesen.
  • Umstellung von parenteral verabreichten Antikoagulantien auf Rivaroxaban: Bei Patienten, bei denen eine Umstellung von parenteral verabreichten Antikoagulantien auf Rivaroxaban erfolgt, ist das parenteral verabreichte Antikoagulans abzusetzen und Rivaroxaban 0-2 Stunden vor dem Zeitpunkt einzunehmen, zu dem die Verabreichung des parenteral verabreichten Antikoagulans geplant gewesen wäre.
  • Umstellung von Rivaroxaban auf parenteral verabreichte Antikoagulantien: Bei Patienten, bei denen eine Umstellung von Rivaroxaban auf parenteral verabreichte Antikoagulantien erfolgt, sollte die erste Dosis des parenteralen Antikoagulans zu dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem die nächste Dosis Rivaroxaban eingenommen worden wäre.
  • Weitere Indikationen:

 

 

 

Bei Niereninsuffizienz Dosisreduzierung auf 15mg/Tag p.o.

Unerwünschte Wirkungen

Blutungen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schwäche, Hautjucken.
 

Kontraindikation

Schwangerschaft.
 

Präparate

Xarelto®

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Faktor X; Faktor Xa-Inhibitoren;
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