Ziemssen, Hugo-Wilhelm, von

Zuletzt aktualisiert am: 10.09.2022

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Biographische Angaben

Hugo Wilhelm von Ziemssen (1929-1902) wurde am 13. Dezember 1829 als fünftes Kind des Richters und preußischen Justizrates Wilhelm Ziemssen (1786-1842) und seiner Frau Friederike Wilhelmine Ziemssen, geb. Hagenow (1802-1866), in Greifswald geboren. Die Familie war Anfang des 18. Jahrhunderts aus Dänemark nach Pommern eingewandert. Sein Vater war, zunächst noch unterschwedischer Herrschaft, später unter preußicher Oberhoheit,Richter am Greifswalder Gericht. Bereits im Alter von 14 Jahren musste Hugo von Ziemssen nach dem frühen Tod seines Vaters die Verantwortung für sein Leben selbst übernehmen. Im Jahre 1857 heiratete er Marie von Wakeniz (1835-1892), mit der er fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn, zeugte. 1848 Abitur in Greifswald.

Noch im selben Jahr begann Ziemssen in Greifswald, mitten in den Wirren der deutschen Revolution, mit großem Eifer sein Medizinstudium. Im Jahr 1849 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo Ziemssen sein Studium fortsetzte. Hier hörte er Vorlesungen bei dem bedeutenden Kliniker Johannes Müller (1801-1858).Der erneute Umzug der Familie nach Würzburg brachte ihn 1850 an die dortige Universität zu Rudolf von Virchow (1821-1902).Die Arbeit unter Rudolf von Virchow sollte seinen gesamten weiteren beruflichen Werdegang entscheidend bestimmen.

Im Jahre 1852 kehrte Hugo von Ziemssen nach Greifswald zurück, um sein Studium zu beenden. Dort wurde er Volontärassistent an der Geburtshilflichen Klinik, bei Friedrich A. G. Berndt (1793-1854). 1853 legte Ziemssen seine Promotionsarbeit „Über den Hospitalbrand“ vor. Es handelte sich um eine Arbeit aus einem eigentlich chirurgischen Themenkreis.

Trotz einer schweren und langwierigen Typhuserkrankung legte Hugo von Ziemssen im Jahr 1854 das medizinische Staatsexamen „summa cum laude“ in Berlin ab. Im Jahre 1855 begann er seine medizinische Laufbahn alswissenschaftlicher Assistent an der medizinischen Poliklinik in

Greifswald. 1856 habilitierte er mit einer Vorlesung über die Anwendung des „volta-electrischen Inductionsstroms“16 zur isolierten Erregung motorischer Nerven. Diese Arbeit bildete die Basis für sein wichtigstes Werk, „Die Electricität in der Medicin“, das 1857 erschien und bis 1887 in fünf erweiterten Auflagen herausgegeben wurde. Durch dieses Werk prägte Hugo v. Ziemssen entscheidend die moderne Elektrotherapie und Elektrodiagnostik.

v. Ziemssen verstarb im Jahre 1902.

Literatur
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  1. Pierson A (2006) Hugo Wilhelm von Ziemssen (1829 – 1902) Die wissenschaftlichen Arbeiten. . Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig Maximilians-Universität zu München

Weiterführende Artikel (1)

Virchow, Rudolf;

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