Rhusma turcorum

Zuletzt aktualisiert am: 25.08.2021

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Synonym(e)

Rusma turcorum

Definition

Bis ins Mittelalter verwendete zu einer Paste gerührten Mischung aus Auripigment (Arsenblende, giftig), gelöschtem Kalk und Stärke. 

Reines Auripigment ist ein Mineral das an verschiedenen Stellen der Welt, auch in Europa abgebaut wird. Es enthält 60,9 % Arsen und 39,1 % Schwefel, kann aber auch Beimengungen von Selen (Se), Antimon (Sb), Vanadium (V) und Germanium (Ge) enthalten. Daneben ist das Mineral oft auch mit Tonmineralen, Siliciumdioxid (SiO2) und/oder Stibnit (Antimonit, Sb2S3) verunreinigt.

Für Rhusma Turcorum findet sich im Lexikon der Kosmetischen Praxis von R.Volk folgende Rezeptur:

  • Auripigmenti 2,0
  • Calcar.hydric. 10,0
  • Amylum 5,0

Dieses Pulver wurde mit etwas Wasser zu einem Brei angerührt und für 2-3 Minuten auf die zu enthaarende Stelle aufgetragen.

Hinweis(e)

Im antiken Griechenland aber auch im alten Rom galten Haare am Körper (bis auf die Kopfbehaarung) als barbarisch (barbarisch von barbae=Barträger). Das bereits bei den Griechen und Römern angewendete Rhusma Turcorum wurde als Enthaarungscreme eingesetzt. 

Offenbar wird Rhusma Turcorum immer noch in einigen Gegenden in der Türkei angewendet (1 Teil Auripigment und 8 Teile Löschkalk werden zusammengerieben. Hinzugefügt werden Eiweiß und Seifenlauge um einen Brei zu machen). Statt sich zu rasieren, entfernen die Türken ihre Bärte, indem sie ihr Gesicht mit dieser Paste einschmieren und nach dem Trocknen abwaschen.

Verweisende Artikel (1)

Auripigment;
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