PLEC-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 08.01.2022

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Synonym(e)

EBS1; EBS5A; EBS5B; EBS5C; EBS5D; EBSO; Epidermolysis Bullosa Simplex 1 (Ogna); HD1; Hemidesmosomal Protein 1; Intermediate Filament Binding Protein, 500kD; LGMD2Q; LGMDR17; PCN; PLEC1; PLEC1b; Plectin; Plectin 1; Plectin 1, Intermediate Filament Binding Protein 500kDa; Plektin; PLTN

Definition

Das PLEC-Gen (PLEC ist das Akronym für Plectin) ist ein Protein-kodierendes Gen das auf 8q24.3 lokalisiert ist.  Bis 2010 trug dieser Genort den Namen Plectin 1 (Symbol PLEC1 beim Menschen), und das Genprodukt wurde als "hemidesmosomales Protein 1" oder "Plectin 1, intermediate filament binding 500kDa" bezeichnet. Diese Bezeichnungen wurden durch Plectin ersetzt. Das kodierte Protein, Plectin, ist Mitglied einer wichtigen Familie von strukturell und teilweise auch funktionell verwandten Proteinen, den sogenannten Plakinen, die in der Lage sind, verschiedene Elemente des Zytoskeletts miteinander zu verbinden. Mit ihrer Multi-Domänen-Struktur und ihrer erheblichen Größe spielen Plakine nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Zell- und Gewebsintegrität und der Orchestrierung dynamischer Veränderungen der Zytoarchitektur und der Zellform, sondern sie dienen auch als Gerüstplattformen für den Aufbau, die Positionierung und die Regulierung von Signalkomplexen.

Allgemeine Information

Plectin verbindet Intermediärfilamente mit Mikrotubuli und Mikrofilamenten und verankert Intermediärfilamente an Desmosomen oder Hemidesmosomen. PLectin ist in der Lage Muskelproteine wie Aktin an Membrankomplexe im Muskel binden. Hierbei scheint das Protein auch an der Regulierung ihrer Dynamik beteiligt zu sein. Die Isoform 9 spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Myofaserintegrität.

Bei der Analyse des menschlichen Locus wurden acht der elf alternativen 5'-Exons identifiziert, die ebenfalls in Maus und Ratte gefunden wurden. Da sich herausstellte, dass die Expression spezifischer Plectin-Isoformen vom Zelltyp (Gewebe) und vom Entwicklungsstadium abhängt, konnte gefolgert werden, dass offenbar jeder Zelltyp (jedes Gewebe) einen einzigartigen Satz (Anteil und Zusammensetzung) von Plectin-Isoformen enthält. Es scheint so  als ob eine spezielle Plectin-Isoform für die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Zellen maßgeschneidert wäre.

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die einzelnen Isoformen unterschiedliche und spezifische Funktionen ausüben.

Klinisches Bild

Plectinmutationen: 1996 berichteten mehrere Gruppen, dass Patienten, die an Epidermolysis bullosa simplex mit Muskeldystrophie (EBS-MD) leiden, aufgrund von Defekten im Plectin-Gen keine Plectin-Expression in Haut- und Muskelgewebe aufweisen. Mutationen in PLEC wurden bei folgenden Ekrankungen identifiziert:

Literatur
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  1. Chiavérini Cet al.(2010) Epidermolysis bullosa simplex with muscular dystrophy. Dermatol Clin 28:245-255. 
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