Gravimetrie

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Schweissmengenmessung

Definition

Verfahren zur Quantifizierung der abgesonderten Schweissmenge in einer definierten Zeiteinheit.

Allgemeine Information

Unter Gravimetrie (abgeleitet von "gravis" = schwer) versteht man die Bestimmung der abgesonderten Schweißmenge je Minute. Die Messung erfolgt durch Bestimmung der Gewichtszunahme von saugfähigem Filterpapier mittels einer hochfeinen geeichten Laborwage. Hierzu wird ein Stück handelsübliches Laborfilterpapier zunächst gewogen, anschließend auf stark schwitzende Areale eines von Hyperhidrose betroffenen Patienten aufgelegt (z.B. Axillen), 5 Minuten dort belassen und anschließend erneut gewogen. Das Leergewicht des Filterpapiers wird vom gewogenen Filterpapier nach Exposition subtrahiert. Übersteigt die Schweißsekretion 100-150 mg/5 Min. (= 20-30 mg/Min.) geht man von einer Hyperhidrose aus. Es gibt jedoch keinen durch Leitlinien festgelegten Grenzwert, um Hyperhidrotiker von "normal schwitzenden" Menschen zu unterscheiden. Insofern muss die individuell gefühlte Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Hyperhidrose immer berücksichtigt werden.

Hinweis(e)

Bei Überschreiten des Grenzwertes von 20-30 mg/Min. sollten Ergebnisse der gravimetrischen Messung den Anträgen zur Kostenübernahme für operative Verfahren der Hyperhidrosetherapie (Schweißdrüsenkürettage) oder Botulinumtoxinbehandlungen, beigefügt werden.
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