Franz Xaver Mayr-Kur

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 30.08.2016

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Definition

Die F. X. Mayr-Kur ist ein naturheilkundliches Kurverfahren, das auf die Sanierung des Darmes abzielt und nach ihrem Begründer, Franz Xaver Mayer benannt ist.

Der F. X. Mayr-Kur liegt die Annahme zugrunde, dass eine Fehlernährung mit "schwer verdaulichen" Lebensmitteln, eine nicht ausreichenden Kautätigkeit oder eine einseitige Ernährung mit beispielsweise zu viel Rohkost, mikrobakterielle Zersetzungsprozesse dieser unzureichend verdauten Nahrungsmittel im Darm auslösen. Im Gefolge dessen bilden sich schädliche Substanzen im Darm.
Folgen dieser Verdauungsstörungen können Meteorismus, Flatulenz, eine Veränderung des Stuhlganges und ein höheres Risiko für rheumatische Erkrankungen sein.
Gemäß dieser Grundannahme, wurden Ernährungsvorschläge auf Basis einer vollwertigen Grunddiät und einer Vollwert-Ernährung entwickelt, die aber jeweils an die Patienten individuell angepasst werden müssen.

 

Indikation

Grundregeln einer Mayr-Kur

  • Es ist wichtig, genügend Zeit für die Mahlzeiten einzuplanen – egal, welche Diätform gewählt wird: Eine halbe Stunde ist immer notwendig!
  • Vor dem Schlucken sollte jeder Bissen bis zur ausreichenden Zerkleinerung gekaut und mit Speichel vermengt werden – nur dadurch ist eine vollständige Verdauung möglich.
  • Es ist genau darauf zu achten, wann es zu einem Sättigungsgefühl kommt – darüber hinaus sollte kein weiterer Bissen mehr zu sich genommen werden.
  • Die tägliche Trinkmenge muss sorgfältig überprüft werden.
  • Zwischen den Mahlzeiten ist ein Abstand von mindestens vier Stunden einzuhalten.
  • Der eigene Geschmack der einzelnen Nahrungsmittel sollte bewusst genossen werden.
  • Es ist wichtig, nicht zu spät ins Bett zu gehen – möglichst frühzeitiger Schlaf ist zu bevorzugen.
  • Für jeden Kur-Tag sollte eine kleine, besondere Freude eingeplant werden.

Durchführung

Allgemeines Grundprogramm aller Mayr-Kuren (Heil- oder Teefasten, Milch-Semmel-Kur):

Täglich morgens auf nüchternen Magen 1/4 Liter warmes Wasser mit einem Teelöffel Bittersalz und einem Teelöffel Basenpulver trinken!
Anschließend: leichte Bewegung!
Danach: heiß und kurz kalt duschen, warm frottieren!
Frühestens ½ Stunde nach Punkt 1) den empfohlenen Tee löffelweise oder die empfohlene Diät einnehmen!
Vor dem Mittagessen ausruhen: Mind. ½ Stunde mit feuchter Wärme (Wärmflasche mit feuchtem Handtuch) auf dem Bauch (Leberwickel)!
Mittagsfasten mit Kräutertee, klarer Gemüsebrühe oder der empfohlenen Diät.
Tagsüber genügend trinken: Wasser, Kräutertee, stilles Mineralwasser – je nach Verordnung, 2 bis 4 oder mehr Liter.
Abends ein bis zwei Tassen des empfohlenen Kräutertees löffelweise einnehmen, falls verordnet dazu eine Kursemmel.
Vor dem Schlafengehen: Duschen wie unter Punkt 3)
So früh wie möglich, ins Bett gehen – mit feuchter Wärme (Leberwickel)!

 

Literatur
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  1. Weidner B (2012) In André-Michael Beer, Martin Adler [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag  S 117.
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