Facelift

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Co-Autor: Hadrian Tran

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Zuletzt aktualisiert am: 08.04.2021

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Definition

Synonym: Rhytidektomie

 

Operative Methode zur Korrektur der typischen Alterungssymptome bzw. Erscheinungsformen des Gesichts.

Allgemeine Definition

  • Minilift: Vorteile: Verkürzte Abheilzeit, reduzierte Schwellung oder Blutergüsse. Nachteile: Geringere Haltbarkeit. Unvorteilhafte Veränderungen der Gesichtsproportionen durch Erschlaffung von Stütz-, Binde- und Haltegewebe bzw. muskulärer Strukturen werden bei diesem Eingriff nicht ausreichend korrigiert.
  • S-Lift (nach Ansari): Verfahren mit Haut-Muskel-Rotation im Gesichtsbereich mit guten Früh- und Spätergebnissen. Methode der Wahl bei Hals- und Gesichtsstraffung. Geringe Risiken und Komplikationsraten. Op wird im Allgemeinen ambulant und in Lokalanästhesie durchgeführt. Die Inzision beginnt mit einem S-förmigen oberen Anteil im Schläfenbereich. Der Schnitt wird vertikal nach unten bis zur unteren Ohransatzstelle fortgesetzt. Die Inzision endet ca. 1 cm im Sulcus hinter dem Ohranläppchen. Die Haut wird ca. 3 cm in klassischer Weise unterminiert. Entscheidend für das Ausmaß und Intensität der Straffung ist die Form und der Winkel der unteren S-Schleife und nicht, wie bei der konventionellen Methode, die Breite der resezierten Haut.
  • Bio-Lift: Keine spezielle Operationstechnik. Vielmehr steht der Einsatz eines Gewebe- bzw. Fibrinklebers im Vordergrund. Mit diesem Eiweißstoff-Kleber werden die im Zusammenhang mit einem Facelift gelösten und danach auf den Sollzustand gebrachten Muskel-, Sehnen- und Fettgewebsschichten fixiert. Vorteil: Kleine Blutungen im Gewebe werden frühzeitig gestoppt. Für das chirurgische Resultat selbst hat der Einsatz von Fibrinklebern keine Bedeutung.
  • Composite Facelift/Hamra-Lift: Operative Methode, die sämtliche Weichteilschichten des Gesichts (Haut, Subkutis, Muskulatur, Faszien) inklusive der sich unter der SMAS (superfizielles muskuloaponeurotisches System) befindenden Muskelplatte erfasst und neu positioniert. Der gesamte Block wird in Richtung oberer Wangenrand mobilisiert.
  • Mask-Lift: Ausgedehnte operative Methode mit Mobilisierung und Neupositionierung des kompletten Weichteil- Muskelblocks des Gesichtes. Der Eingriff wird meist von der Mundinnenhöhle aus durchgeführt und zieht das gesamte Lymphsystem stark in Mitleidenschaft. Vorteil: Sehr gute Ergebnisse, optimale Modellierbarkeit. Nachteil: Lang anhaltende postoperative Schwellungen.
  • ESP-Lift (Extendend Supraplatysmal Plane Lift): Ausgedehntes, über dem Platysmamuskel erfolgendes Facelift. Speziell geeignet bei tiefen Nasolabial- und Augenfalten, bei hängenden Wangen-, Unterkiefer- und Halsfalten sowie bei ausgedehnten und erschlafften Fettdepots. Bei der Operation bleibt man oberhalb des Muskelbereiches, d.h., der Operateur bewegt sich nicht ständig in verschiedenen Ebenen mit zumindest denkbar erhöhtem Operationsrisiko. Bei dem Eingriff wird bis an die Augen und den Mundwinkel heran präpariert, Haut-Muskel-Bänder gelöst und erneut fixiert.

Durchführung

Vor jedem operativen Eingriff ist der Ursprung der optischen Disharmonie zu prüfen, um den optimalen ästhetischen Eingriff zu planen. Die chirurgische Maßnahme beinhaltet eine Straffung und eine Anhebung der ptotischen Gesichtspartien. Hierdurch wird nicht nur die Haut, sondern hauptsächlich das Unterhautfettgewebe, das Muskel- und Sehnengewebe neu positioniert. Ziel der Operation: Reposition des ptotischen Gesichts- und Halsweichteilmantels durch die Entwicklung eines großen Rotationslappens. Schaffung eines natürlich wirkenden, verjüngten Gesichts, das den Anschein erweckt, dass es nie operiert worden sei. Durchführung einer atraumatischen, risikoarmen Operation, um eine schnelle Wundheilung zu fördern.

Komplikation(en)

Mögliche Komplikationen eines jeden operativen Gesichtseingriffes sind Fazialisläsion, Asymmetrien, Verzerrungen, retroaurikuläre Narben.

Eine spezifische Komplikation wäre die Verletzung von Nervenästen des sog. Nervus facialis (Fazialislähmung). Dieser Nerv ist der Nerv, der die Gesichtsmuskulatur innerviert und so für die Mimik notwendig ist, hat unter den einzelnen Aufzweigungen mehrere Querverbindungen und kann so selbst bei Irritation bzw. Verletzung von kleineren Nervenästen die dadurch eingeschränkte Funktion einer bestimmten Muskelgruppe schneller kompensieren als es bei Nervendurchtrennungen ansonsten der Fall ist.

Auch kann es im Bereich des Operationsgebietes durch die Durchtrennung von kleinen sensiblen Hautnerven (v. a. Nervus trigeminus), durch Schwellung, Blutergüsse, Gewebsspannung oder Zug von Nähten zu Taubheitsgefühlen kommen. V. a. der Bereich um die Schnittführung herum, das Ohrläppchen und der Bereich vor dem Ohr können hiervon vorübergehend betroffen sein.

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