EGFR-Inhibitor-induzierten Hautreaktionen

Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.08.2022

Definition

V.a. im Bereich der seborrhoischen Zonen kommt es zu einem follikulären (akneiformen) papulo-pustulösen Exanthem. Auch der untere Rumpf und die Extremitäten können betroffen sein. Komedonen fehlen typischerweise. Desweiteren Xerose, Ekzem, Fissuren, Pruritus, Hyperpigmentierungen, Teleangiektasien und Photosensibilisierung.  Der Schweregrad des Exanthems gilt als Gradmesser für das therapeutische Ansprechen der EGFR-Inhibitoren.

In der Frühphase überweigen die akneiformen Reaktion in den seborrhoischen Zonen, in der Spätphase, nach 1 Monat die Trockenheit, Xerose v.a. an den Extremitäten und dem Körperstamm mit der Folge von schmerzhaften Fissuren.


Die Einteilung des Schweregrades der Hautveränderungen erfolgt nach den NCI-CTCAE(National Cancer Institute – Common Terminology Criteria Adverse Events)-Kriterien.

Ätiopathogenese

Hemmung der Proliferation epidermaler Keratinozyten sowohl in der Basalzellschicht der Epidermis wie auch der äußeren Haarwurzelscheide, des Talgdrüsen- und Schweißdrüsen-Epithels, aber auch der dendritischen antigenpräsentierenden Zellen. Proinflammatorische Moleküle führen zur Entzündungsreaktion, zur gesteigerten Apoptoserate. Es kommt zu follikulären Pusteln und entzündlichen Infiltraten.

Therapie

Symptomorientiert, entweder entsprechend akneiformen Reaktionen oder aber Xerosis, resp. Entzündimhs-orientiert. Studien zeigten einen positiven Effekt von EGF-Salbe.

Literatur
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  1. Kim, J.M.et al. (2020)  rhEGF Treatment Improves EGFR Inhibitor-Induced Skin Barrier and Immune Defects. Cancers, 12, 3120
  2. Kim, Y.S et al (2020) . A randomized controlled trial of epidermal growth factor ointment for treating epidermal growth factor receptor inhibitor-induced skin toxicities. Oncologist 25, e186–e193
  3. .Wollenberg A et al. (2010)  Hautreaktionen unter EGFR-Inhibitoren – Klinik und Management. Dtsch Med Wochenschr 135: 149–154

Weiterführende Artikel (1)

Common Toxicity Kriterien;

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