Synonym(e)
Definition
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Erreger
Dengueviren (DEN1-DEN4). Im Genus Flavivirus der Familie Flaviviridae, deren Prototyp das Gelbfiebervirus darstellt, bilden Dengueviren eine eigene Gruppe. Als Rezeptor für das Eidringen des Virus in die Zelle fungiert das CLDN1-Protein.
Vorkommen/Epidemiologie
Endemisch in Tropen und Subtropen (auch in stark urbanisierten Gebieten!) außerhalb Europas (Südost-Asien, Südpazifik, Afrika, Mittel- und Südamerika, Karibik).Etwa 2-3 Milliarden Menschen leben weltweit in Endemiegebieten. Inzidenz (weltweit): Ca. 50 Millionen Infektionen/Jahr, davon ca. 500.000 Erkrankungen mit Dengue-hämorrhagischem-Fieber (DHF) und 20.000 Todesfälle (v.a. Kinder). Die erhebliche globale Ausbreitungstendenz beruht auf der seit Jahrzehnten weltweit rückläufigen Verktorbekämpfung, der Zunahme urbaner Brutstätten in Verbindung mit einer zunehmenden Vermüllung in den Armenvierteln der Tropen sowie durch gesteigerte internationale Migration und Reisetätigkeit.
Bundesweit werden etwa 2.000 Erkrankungen/Jahr gemeldet, insbes. bei Urlaubsreisenden (Thailand!) oder Migranten.
Unlängst traten Dengue-Fieber-Infektionen auch am Garda-See/Italien auf (Mitteilungen des Auswärtigen Amtes 2023)
Ätiopathogenese
Infektion mit Dengue Viren durch Stich des Vektors (Aedes Arten, insbes. Aedes aegypti; tagaktiv; Stich hauptsächlich in der Dämmerung!).
Die Gelbfiebermücke ist eine kleine (3–4 mm), dunkel gefärbte Stechmücke mit weißen Streifen auf den Beinen und einer weißen Zeichnung auf dem Halsschild (Scutum), die an eine Leier erinnert. Daher auch der Name Tiegermücke.Der Stechrüssel ist schwarz. Weibchen und Männchen sind gleich gezeichnet, meistens sind die weiblichen Tiere etwas größer. Nur die weiblichen Stechmücken saugen nach einer Befruchtung Blut, um ihren Eiweißbedarf für die Produktion der Nachkommenschaft zu decken. Die männlichen Mücken ernähren sich überwiegend von Nektar und anderen süßen Pflanzensäften. Auch die Weibchen können daraus ihren Energiebedarf decken.
Manifestation
Klinisches Bild
Alle 4 Serotypen verursachen identische Krankheitssymptome. Das klassische Dengue-Fieber beginnt nach einer Inkubationszeit von 5-8 Tagen mit hohem Fieber, schweren Kopfschmerzen, Knochenschmerzen ("Knochenbrecher-Fieber") Gelenkschwellungen.
Vor der Rekonvaleszenzphase entsteht ein morbilli- oder skarlatiniformes Exanthem; häufig Augenbeteiligung, Lymphknotenschwellung. Danach längere Zeit eigentümlicher Gang der Kranken (Dengue = Ziererei).
Das Dengue-hämorrhagische-Fieber (DHF) (s.a.u. hämorrhagisches Fieber) verläuft zweiphasig: Dengue-Fieber mit danach kurzzeitiger Remission (Phase 1), anschließend plötzliche Verschlechterung mit Blutungen in Haut und Schleimhäute (Phase 2).
Diagnose
Differentialdiagnose
Therapie
Symptomatisch, entsprechend der WHO-Richtlinien. Cave! Aspirin bei hämorrhagischer Diathese streng meiden!
Überwachung der vitalen Funktionen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, bei disseminierter Koagulopathie evtl. Heparin-Therapie.
Hautveränderungen symptomatisch mit kühlenden Lotionen.
Hämorrhagische Verlaufsformen erfordern sofortige intensivmedizinsiche Maßnahmen.
Verlauf/Prognose
Prophylaxe
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (15)
Berufskrankheit nach BK 3102; CLDN1-Gen; Dandy fever; Flaviviridae; Hepatitis-C-Virus; O`nyong-nyong; Oropouche-Fieber; Pappataci-Fieber; Rift-Tal-Fieber; RIGI; ... Alle anzeigenDisclaimer
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