Cytokine-release syndrome

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 19.06.2018

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Synonym(e)

CRS; Zytokin-Freisetzungssyndrom; Zytokin-release Syndrom

Definition

Das Cytokine-release syndrome auch als Zytokin-Freisetzungssyndrom bezeichnet, ist eine unerwünschte Nebenwirkung (UAW) ausgelöst durch die systemische Applikation unterschiedlicher Medikamente oder durch andere Therapiemaßnahmen die einen massiven Zellzerfall induzieren.

Ätiopathogenese

Das Cytokine-release syndrome gilt als eine „Infusionsreaktion“. Die UAW wird ausgelöst durch eine plötzliche Freisetzung von Zytokinen wie TNF-alpha, IL-8, IL-6 (Barker CA et al. 2018), ausgelöst durch massiven Zerfall von Immun-oder Tumorzellen. Dabei soll das Zytokin IL-6 eine zentrale Rolle spielen.

Das Syndrom wurde beschrieben nach Applikation  

  • verschiedener Biologika wie Rituximab, Tocilizumab, Alemtuzumab, Basiliximab, Muromonab-CD3 (Lichtenstein L et al. 2015)
  • nach einer CAR-T-Zell-Therapie
  • nach versch. Chemotherapeutika
  • nach einer Strahlentherapie - sehr selten - (Barker CA et al. 2018)

 

Klinisches Bild

Klinisch wird diese UAW durch unterschiedlich ausgeprägte Reaktionen des Körpers wie Fieber, Übelkeit, Schüttelfrost, arterielle Hypotonie, Tachykardie, Asthenie, Kopfschmerz, makulöse Exantheme und Dyspnoe gekennzeichnet (Vultaggio A et al. 2014). Die Klinik kann durchaus einer IgE-mediierten Soforttyp-Reaktion entsprechen (Lee DW et al. 2015)

Massive Reaktionen bis hin zum Zytokinsturm treten gehäuft bei der ersten Behandlung aus, insbesondere bei hämatologischen Erkrankungen. Sie können lebensbedrohlich sein.

Folgende Schweregrade können unterschieden werden (Porter D et al. 2018):

  • Grad 1 (nur symptomatische Therapie erforderlich)
  • Grad 2 (mäßig intensive Behandlung notwendig)
  • Grad 3 (aggressive Therapie notwendig)
  • Grad 4 (lebensbedrohlich)
  • Grad 5 (mit Todesfolge)

 

Therapie

Dei therapeutischen sind je nach Auslöser und Schweregrad auszurichten. Bei rheumatischen Erkrankungen können vorbeugend Antihistaminika, Glucocorticoide oder NSAR gegeben werden. Je nach Schweregrad kann eine Immunsuppression in unterschiedlicher Intensität erfolgen. Bei Grad 4- und 5-Reaktionen sind intensivmedizinische Maßnahmen notwendig .

Literatur
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  1. Barker CA et al. (2018) Cytokine release syndrome after radiation therapy: case report and review of the literature. J Immunother Cancer 6:1.
  2. Lichtenstein L et al. (2015) Infliximab-Related Infusion Reactions: Systematic Review. J Crohns Colitis 9:806-815. 
  3. Porter D et al. (2018) Grading of cytokine release syndrome associated with the CAR T cell therapy tisagenlecleucel. J Hematol Oncol  11: 35
  4. Vultaggio A et al. (2014) Hypersensitivity reactions to biologic agents. Immunol Allergy Clin North Am 34:615-632 

 

Disclaimer

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