CD19-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 05.06.2022

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Synonym(e)

B4; B-Lymphocyte Antigen CD19; B-Lymphocyte Surface Antigen B4; CD19 Antigen; CD19 Molecule; CVID3; Differentiation Antigen CD19; T-Cell Surface Antigen Leu-12

Definition

Das CD19-Gen (CD19 steht für „Cluster of Differentiation 19) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 16p11.2 lokalisiert ist. Alternatives Spleißen führt zu mehreren Transkriptvarianten, die für unterschiedliche Isoformen kodieren.

Allgemeine Information

Das CD19-Gen kodiert ein Mitglied der Immunglobulin-Gen- Superfamilie (s. a. CD19). Die Expression des CD19-Zelloberflächenproteins ist auf B-Zell-Lymphozyten beschränkt. Das Protein ist ein zuverlässiger Marker für Prä-B-Zellen. Das Protein ist erforderlich für die normale Differenzierung von B-1-Zellen. CD19 ist erforderlich für eine normale B-Zelldifferenzierung und -proliferation als Reaktion auf Antigenherausforderungen (Carter RH et al. 1992) und weiterhin ist es notwendig für die Einstellung normaler Konzentrationen von Serumimmunoglobulinen sowie für die Produktion von hochaffinen Antikörpern als Reaktion auf Antigene. Seine Expression nimmt während der terminalen B-Zell-Differenzierung in Antikörper-sezernierenden Plasmazellen ab.

Das Protein hat zwei N-terminale extrazelluläre Ig-ähnliche Domänen, die durch eine nicht Ig-ähnliche Domäne getrennt sind, eine hydrophobe Transmembrandomäne und eine große C-terminale zytoplasmatische Domäne. CD19 funktioniert als Korezeptor für den B-Zell-Antigen-Rezeptor-Komplex (BCR) auf B-Lymphozyten (de Rie MA et al.). Das CD19-Protein bildet einen Komplex mit mehreren Membranproteinen (CD19-Komplex), darunter mit CD21 einem Komplementrezeptor Typ 2  sowie CD81 (Tetraspanin). Dieser Komplex senkt die Schwelle für die durch ein Antigen ausgelöste Aktivierung der B-Zellen. Die Aktivierung dieses B-Zell-Antigenrezeptor-Komplexes aktiviert den Phosphatidylinositol-3-Kinase-Signalweg und die anschließende Freisetzung intrazellulärer Kalziumionen ((Buhl AM et al.1997).

Zu den aktivierten Signalwegen gehören der BCR-Signalweg.

Hinweis(e)

Das CD19-Protein ist ein Ziel von T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR) (s.a. Kochenderfer JN et al. 2013; Imura Y et al. 2020).

Mit Blinatumomab ist ein bispezifisches T-Zell-verstärkendes Molekül (BiTE-Antikörper), das spezifisch an CD19 bindet auf dem Markt, welches auf der Oberfläche von der B-Linie entstammenden Zellen exprimiert wird, und an CD3, welches auf der Oberfläche von T-Zellen exprimiert wird. Es aktiviert endogene T-Zellen durch Verbindung von CD3 im T-Zell-Rezeptor-(T-cell receptor, TCR-)Komplex mit CD19 auf gutartigen und malignen B-Zellen.

Mutationen in diesem Gen werden mit der Krankheit CVID3 (Common Variable Immunodeficiency 3) in Verbindung gebracht.

Literatur
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  1. Buhl AM et al. Qualitative regulation of B cell antigen receptor signaling by CD19: selective requirement for PI3-kinase activation, inositol-1,4,5-trisphosphate production and Ca2+ mobilization. J Exp Med 186:1897-910.
  2. Carter RH et al. (1992) CD19: lowering the threshold for antigen receptor stimulation of B lymphocytes. Science 256(5053):105-107.
  3. de Rie MA et al. (1989) Regulatory role of CD19 molecules in B-cell activation and differentiation. Cell Immunol 118:368-381.
  4. Imura Y et al. (2020) CD19-targeted CAR regulatory T cells suppress B cell pathology without GvHD. JCI Insight 5:e136185.
  5. Kochenderfer JN et al. (2013) Treating B-cell cancer with T cells expressing anti-CD19 chimeric antigen receptors. Nat Rev Clin Oncol 10:267-276.

Verweisende Artikel (1)

CVID3, Mutation in CD19;

Weiterführende Artikel (2)

CD19; CD3;
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