Angioleiomyom D18.01

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 26.01.2019

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Synonym(e)

Angiomyom; Glattmuskelhamartom vaskuläres; Leiomyom vaskuläres; Myo-Phleboangiom; Vaskuläres Leiomyom

Definition

Tief kutan und subkutan gelegener, gutartiger, spontan oder auf Druck bzw. auf  Temperaturunterschiede schmerzhafter, aus glatten Muskelfasern bestehender, gynäkotroper Tumor ( Leiomyom). 

Manifestation

Überwiegend bei Frauen im 4. bis 6. Lebensjahrzehnt.

Lokalisation

Besonders proximale Extremitätenabschnitte, vor allem untere Extremität.

Klinisches Bild

Solitäre, meist schmerzhafte (> 50% der Geschwülste), 1,0 cm bis max. 2,0 cm Ø, feste, hautfarbene Knoten in der tiefen Dermis oder Subkutis.

Histologie

  • In der tiefen Dermis (20% der Fälle) oder subkutan (80% der Fälle) gelegener, scharf abgekapselter Geschwulstknoten aus Strängen dicht gelagerter glatter Muskelfasern. Entweder sind ein zentrales Gefäßlumen oder mehrere angeschnittene Gefäße sichtbar. Je nach Vaskularisation und Struktur der Gefäße lassen sich solide, kavernöse, venöse oder fettreiche Varianten unterscheiden. Zellpolymorphismen sind bei älteren Tumoren (degenerativ) nachweisbar.
  • Immunhistologie: Zellen sind positiv für Desmin (Intermediärfilament; s.u. Zytoskelett).
  • Als Angioleiomyovariante gilt das Angiolipoleiomyom aus wandstarken Gefäßen mit eingestreutem reifzelligem Fettgewebe. Nach seiner Exzsion bleibt der Tumor rezidivfrei.  

Differentialdiagnose

Glomustumor, Leiomyom, Neurinom, Angiofibrom, Dermatofibrom. S.u. ANGLES für andere druckschmerzhafte Tumoren der Haut

Therapie

In der Regel nicht erforderlich, da gutartige Geschwulst und histologischer Zufallsbefund. Bei Spontan- oder Druckschmerzhaftigkeit ggf. Exzision.

Literatur
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