Anaphylatoxine

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Definition

Kleine Proteine die bei der Aktivierung des Komplementsystems durch limitierte Proteolyse aus größeren Vorläufern freigesetzt werden. Im engeren Sinne werden die Spaltprodukte des Komplementsystems C3a (C4a) und C5a als Anaphylatoxine bezeichnet (C3a und C5a weisen ein prinzipiell ähnliches Wirkungsspektrum auf). Sie tragen ihren Namen zu Unrecht, da der klassische anaphylaktische Schock eine IgE-vermittelte Reaktion darstellt. Hingegen entfalten Anaphylatoxine ihre Wirkung direkt durch rezeptorvermittelte Degranulation bestimmter Zellten. Anaphylatoxine sind hochpotente Entzündungsmediatoren und lösen auf verschiedenen Zielzellen und Geweben eine Vielzahl proinflammatorischer Reaktionen aus (z.B. Kontraktion glatter Muskulatur, Chemotaxis und Degranulation von Leukozyten sowie Ödeme der Haut und der Schleimhäute (s.u. Angioödem, hereditäres). Sie werden im Blutstrom durch eine Carboxypeptidase N rasch inaktiviert, die den den C-terminalen Argininrest entfern, wobei C3a seine Aktivität vollständig, C5a zu über 90% verliert.

Literatur
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  1. Chazin, W J et al. (1988) 1H NMR studies of human C3a anaphylatoxin in solution: sequential resonance assignments, secondary structure, and global fold. Biochemistry 27: 9139-9148
  2. Federwisch M. et al. (1993) Tryptophan mutants of human C5a anaphylatoxin: a fluorescence anisotropy decay and energy transfer study. Biophys Chem 46: 237-248
  3. Markiewski MM, Lambris JD (2009) Unwelcome complement. Cancer Res 69: 6367-6770
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