Ackerminze

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.01.2023

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Synonym(e)

Ackerminze; Chinesische Minze; Feldminze; Japanische Minze; Mentha arvenis; Mentha arvensis; Minze; Minzen; Minzöl

Definition

Pflanzenart die zu den Minzen (Mentha) gehört. Das ätherische Minzöl (Menthae arvensis aetherolum)  wird mittels Wasserdampfdestillation aus dem Kraut  der Ackerminze gewonnen.  Aus dem primär gewonnenen, mentholreichen dickflüssigen Öl (Mentholgehalt bis zu 90 Prozent) wird durch versch. chemische Prozesse das Minzöl gewonnen. Die Ackerminze dient zur Gewinnung natürlichen Menthols für die Arznei- und Kosmetikindustrie.

Phytotherapeutisch wird nicht die Pflanze selbst, sondern das aus dem blühenden Kraut gewonnene, vom Menthol teilweise befreite ätherische Öl (Minzöl – Menthae arvensis aetheroleum partim mentholum depletum) verwendet.

Vorkommen

Die Ackerminze kommt in fast allen Klimazonen vor. Es handelt es sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von maximal 40 bis 45 cm erreicht. Blätter sind gestielt, von ovalärer Form und sind häufig behaart. Ihre violetten Blüten wachsen an den Ansatzpunkten der Blätter direkt am Stengel. Blütezeit: Juni bis Oktober.

Wirkungen

Die chemische Hauptkomponente des Minzöls ist Menthol. Minzöl enthält ca. 30 bis 50 % Menthol, ca. 17 bis 35 % Menthon, ca. 5 bis 13 % Isomenthon und ca. 1,5 bis 7 % Methylacetat, sowie weitere Terpene. In höherer Dosierung wirkt das Öl anästhesierend und analgetisch. Die Wirkung entspricht dem des (echten) Pfefferminzöls.

Menthol wirkt am Kälte-Menthol-Rezeptor (TRPM8), daher hat das Öl einen (scheinbar) kühlenden Effekt, die Körpertemperatur wird jedoch nicht beeinflusst. Diese Wirkung ist vergleichbar mit dem Hitzereiz des Capsaicin.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Wirkung: Die chemische Hauptkomponente des Minzöls ist Menthol. Minzöl enthält ca. 30 bis 50 % Menthol, ca. 17 bis 35 % Menthon, ca. 5 bis 13 % Isomenthon und ca. 1,5 bis 7 % Methylacetat, sowie weitere Terpene. In höherer Dosierung wirkt das Öl anästhesierend und analgetisch. Die Wirkung entspricht dem des (echten) Pfefferminzöls. Menthol wirkt am Menthol-Rezeptor (TRPM8) auch Kälte-Menthol-Rezeptor. Dies ist eine Erklärung dafür, dass das Öl einen (scheinbar) kühlenden Effekt hat (Effekt des Kältegefühls in der Mundschleimhaut beim Lutschen von Pefferminz), die Körpertemperatur wird jedoch nicht beeinflusst. Diese Wirkung ist vergleichbar mit dem Hitzereiz des Capsaicin.

Anwendung des Öls:

  • Innerliche Anwendung bei Meteorismus, funktionellen Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden;
  • Zur Inhalation bei chronischer Bronchitis.
  • Äusserliche Anwendung bei Kopfschmerzen und zur Linderung der Symptome von Erkältungen.
  • Minzöl wirkt wegen seines hohen Mentholanteils als Repellent (Insekten-vertreibend).
  • Das Einreiben verspannter Muskelpartien mit Minzöl bewirkt eine Linderung der Beschwerden. Ein Tropfen Minzöl auf die Schläfen aufgetragen kann Kopfschmerzen lindern.

 

Medizinische Anwendung der gesamten Pflanze:

  • Ackerminze wirkt antibakteriell und antimykotisch. Weiterhin hat es nachgewiesene Effekte als Antiphlogistikum (Die Extraktion der Wirkstoffe erfolgt durch Einkochen der Blätter und anschließende Ausfilterung durch einen Trägerstoff -Ackerminz-Tee-). Akerminze-Tee hilft bei Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungen, wirkt beruhigend, schmerzstillend und krampflösend. Bei der äußerlichen Anwendung kann ebenfalls der Tee (Umschläge) eingesetzt werden.
  • Ackerminze- Tee wirkt desinfizierend.
  • Eine antikarzinogene Wirkung von Extrakten der Ackerminze wird über den Effekt am Menthol-Rezeptor (s.dort) vermutet.

 

Kosmetische Anwendungen:

  • Mentha arvensis extract (INCI), ätherisches Öl, das durch Dampfdestillation aus dem blühenden Kraut gewonnen wird  
  • Mentha arvensis oil (INCI), ein Extrakt aus den Blätern und Trieben der Pflanze
  • Mentha arvensis powder (INCI), ein Pulver aus den Blättern der Pflanze

 

 

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Baliga MS et al.(2010)  Radioprotective potential of mint: a brief review. J Cancer Res Ther 6:255-262
  2. Johnson M et al. (2011) Antibacterial activity of leaves and inter-nodal callus extracts of Mentha arvensis L. Asian Pac J Trop Med 4:196-200
  3. Salin O et al. (2011) Corn mint (Mentha arvensis) extract diminishes acute Chlamydia pneumoniae infection in vitro and in vivo. J Agric Food Chem 59:12836-12842
  4. Santos KK etg al.(2011) Anti-Candida activity of Mentha arvensis and Turnera ulmifolia. J Med Food 15:322-324
  5. https://arzneipflanzenlexikon.info/minze.php
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Zuletzt aktualisiert am: 24.01.2023