T-Lymphozyt

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

T-Zelle

Definition

Der T-Lymphozyt (kurz T-Zelle genannt) ist ein Vertreter einer Zellgruppe der weißen Blutkörperchen. T-Lymphozyten besitzen eine kugelähnliche Form und sind ungefähr gleichgroß wie die roten Blutkörperchen. Durchschnittlich erreicht eine humane T-Zelle einen Durchmesser von rund 7,5 µm.

T-Lymphozyten werden aufgrund der akzessorischen Oberflächenantigene CD4 und CD8 funktionell in 2 Familien aufgeteilt:

  • CD4+-T-Lymphozyten, die nur mit MHC-Klasse-II-Molekülen (HLA.DQ, HLA.DP, HLA.DR)
  • CD8+-T-Lymphoyzten, die nur mit MHC-Klasse-I-Molekülen (HLA.A, HLA.B, HLA.C) interagieren.   

 

 

Allgemeine Information

Normwerte: 900-2.300 Zellen/µl

Hinweis(e)

T-Lymphozyten tragen als gemeinsames immunologisches Merkmal den T-Zell-Rezeptor (TCR) auf ihrer Oberfläche. Der TCR hat eine den Immunglobulinen ähnliche Struktur, der es diesem Rezeptor erlaubt die für sie spezifische Antigenstruktur, ein Peptid zu erkennen. Im Gegensatz jedoch zu den Immunglobulinen erkennt TCR nur dann das internalisierte Antigen (Peptid), wenn es ihm von dem Hauptkompatibilitätskomplex (MHC= Major histocompatibility complex) präsentiert wird.    

Tc-Zellen/Th-Zellen: 

Zytotoxische T-Lymphozyten: MHC-Klasse I (HLA-A, HLA-B, HLA-C) präsentieren Peptide an T-Lymphozyten die das  CD8-Molekül exprimieren und primär als zytotoxische T-Lymphozyten (Tc) wirken.

T-Helfer-Lymphozyten: MHC-Klasse II (HLA-DR, HLA-DQ, HLA-DP) präsentieren Peptide an T-Lymphozyten die das  CD4-Molekül exprimieren und primär als T-Helfer-Lymphozyten (T-Helfer-Zellen,Th) fungieren. Während der Immuntwort entwickeln sich aus den CD4+ Helferzellen Effektorzellen die durch ein bestimmtes Zytokinmuster definiert sind:

  • Th1-Zelle: produzieren IL-2 und Interferon gamma
  • Th2-Zelle: produzieren IL-4,Il-5, Il-9,Il-10, Il-13

Weitere Subtypen sind:

  • Th17-Lymphozyt
  • Regulatorische T-Zelle (Treg), die wiederum in die CD4+ und CD8+ Tregs unterteilt werden können. Sie stehen allen anderen Th-Zell-Populationen als generelle Suppressoren von Th-Immunantworten gegenüber.

Für die T-Suppressorzellen wie auch die T-Helferzellen gilt: für die Antigenerkennnung und der daraus folgenden Immunantwort sind 3 Impulse essenziell.

  1. Der Komplex aus MHC-TCR-Peptid benötigt eine funktionelle Stabilisierung über die Ko-Rezeptoren CD4/CD8.
  2. Notwendig sind weitere kostimulatorische Moleküle (z.B. CD28 mit seinem Liganden B7 der an der Oberfläche der Antigen-präsentierenden Zellen (APC) exprimiert wird). Diese Kostimulatoren führen zur entweder zur Aktivierung oder auch zur Desaktivierung/Paralyse von Th- oder Tc-Lymphozyten. Sie können also auch als Bremse der Immunantwort führen.
  3. Soluble Mediatoren, Zytokine die primär zur Differenzierung der Lymphozyten dienen. Mit den exprimierten Zytokinen, bzw. durch ein spezielles Zytokinmuster bestimmen Th-Zellen das Immunglobulinmuster von B-Lymphozyten. Weiterhin beeinflussen sie das biologische Verhalten von Antigen-präsentierenden Zellen (APC), Makrophagen, eosinophilen Granulozyten u.a. Zellen. Das exprimierte Zytokinmuster definiert letztlich die Differenzierung der T-Zellen und damit ihre funktionelle Heterogenität.  

Literatur
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  1. Fehlner K (2013) Die Aktivitätsregulation von ERM (Ezrin/Radixin/Moesin) – Proteinen und ihre Bedeutung für die LFA-1 vermittelte T-Zellmigration . Inaguraldissertation an der TechnischenUniversität München. Lehrstuhl für Chemie der Biopolymere.
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