Gen

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 19.07.2021

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Synonym(e)

Erbanlage

Erstbeschreiber

Johannsen, 1909

Definition

Abschnitt auf der DNA eines Chromosoms oder der DNA, die in Mitochondrien, Plastiden und Plasmiden vorhanden ist, der bestimmte erblich bedingte Strukturen oder Funktionen eines Organismus kodiert. Das Gen stellt somit die kleinste Funktionseinheit im Genom eines Organismus dar. I.d.R. nimmt jedes Gen auf dem Chromosom einen bestimmten Ort ein, der als Genort oder Genlokus bezeichnet wird. Es gibt aber auch Beispiele dafür, dass Gene aus mehreren, auf einem Chromosom verteilten Bereichen bestehen. So werden z.B. die für die Antikörper kodierenden Gene erst im Laufe der Differenzierung der Zelle zu einer funktionsfähigen Einheit zusammengefügt.

Gene, die entsprechende Genloci auf homologen Chromosomen besetzen, bezeichnet man als allele Gene (kurz, aber inkorrekt "Allele"). Sie können bzgl. ihrer Erbinformation völlig identisch sein. In diesem Falle wird der Genort als homozygot bezeichnet. Sie können aber auch voneinander verschieden sein. Dann wird der Genort für das betreffende Allelpaar als heterozygot bezeichnet. Überdeckt eine Zustandsform eines Gens, d.h. ein Allel, die Zustandsform eines anderen Allels in ihrer Merkmalsausprägung, so spricht man von einem dominanten gegenüber einem rezessiven Allel.

Die Gesamtheit der Gene eines Organismus in ihren jeweiligen identischen oder verschiedenen Zustandsformen wird als Genotypus oder Genotyp bezeichnet. Eine Genkarte stellt die lineare Anordnung der Gene im Genom eines Organismus dar. Zahlreiche Genodermatosen sind inzwischen kartiert (auf einer Genkarte zugeordnet) und molekularbiologische aufgeklärt.

Weiterführende Artikel (4)

Genkarte; Genodermatosen; Genom; Homozygotie;
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