Semen Ricini

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 12.02.2025

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Synonym(e)

Castorsamen; Kastorsamen; Rizinussamen

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Definition

Samen des Rizinusbaumes (Ricinus communis). Unbehandelt sind die Samen sehr giftig. Sie werden geschält und durch kalte Pressung wird das ungiftige Rizinus-Öl (Ricini oleum) gewonnen. Phytotherapeutische wird Ricini oleum virginale eingesetzt. Dieses ist frei von dem im Samen enthaltenen sehr giftigem Ricin (Rizin).

 

Trotz der Giftigkeit sind die bohnengroßen Rizinussamen aufgrund ihres Aussehens mit der rötlich-bräunlich marmorierten Schale in Indien und Afrika als dekorative Schmuckstücke, z.B. in Ketten verarbeitet, beliebt.

Allgemeine Information

Inhaltsstoffe von Semen Ricini: 45-65% fettes Öl bestehend aus mindestens 80% Triricinolein, eine mit Glycerin veresterte Ricinolsäure. Weitere Bestandteile sind Ölsäure 3,6–9 %, Linolsäure 3–5 %, Linolensäure 0,4 %, weitere Fettsäuren sind Palmitinsäure 0–1,6 %, Stearinsäure 1,5–3 %, Vaccensäure, Arachinsäure, Eicosensäure < 1 %. Semen ricini enthält das wenig giftige Ricinin sowie (bis etwa 3%) das sehr giftige Lektin Ricin. Ricin geht bei Kaltpressung mit anschließender Wasserdampfbehandlung nicht in das Öl über, sodass das handelsübliche Rizinusöl frei von diesen Giften ist.

Semen ricini dient ausschließlich zur Gewinnung des Rizinusöls (Ricini oleum virginale). 

Hinweis(e)

Wege seiner außerordentlichen Giftigkeit wurde Ricin sowohl im 1. wie auch im 2. Weltkrieg auf seine Biowaffentauglichkeit überprüft. Tödliche Dosis: weniger als 1 mg Ricin bei Einatmung oder i.v. resp. i.m. Verabreichung.

Symptome:  Übelkeit, blutiges Erbrechen, blutiger Durchfall, zuletzt Kreislaufkollaps.

Literatur

Autoren

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