Cinchonae cortex

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 17.04.2025

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Synonym(e)

Apothekenrinde; Chinarinde; Cinchona bark; Cinchonae succirubrae; Cortex Chinae; Écorce de quina; Fieberrinde; Jesuit`s bark; Königsrinde; Peruvian bark; Red chinona bark; rote Chinarinde

Definition

Cinchona cortex, auch Chinarinde genannt, ist ein pflanzliches Arzneimittel, das als ganze oder geschnittene getrocknete Rinde früher unter anderem als Malariamittel, gegen Fieber oder als Bittermittel verwendet wurde. Heute findet die Droge bzw. die Inhaltsstoffe Chinin und Chinidin in Fertigarzneimitteln Verwendung.

Qualität ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

HMPC : nicht bearbeitet

ESCOP: nicht bearbeitet
Kommission E-Monographie: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden,  Blähungen, Völle­gefühl.

Erfahrungsheilkunde: Als fiebersenkendes Mittel obsolet, Bitterstoff bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden noch verwendet, grippale Infekte.

Inhaltsstoffe

Cinchonae cortex enthält zwischen 5 und 15 % bitter schmeckende China-Alkaloide, dabei mindestens 30 % und maximal 60 % Chinin. Weitere Inhaltsstoffe sind Catechingerbstoffe und Bitterstoffe vom Triterpentyp. Es muss ein Mindestgehalt von 6,5 % Gesamtalkaloide bestehen.

Wirkungen

Chinarinde fördert die Magensaft- und Speichelsekretion. Darüber hinaus wirkt es tonisierend auf den gesamten Organismus, vor allem in der Rekonvaleszenz nach banalen Infekten.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Cinchonae cortex kann den Vorgaben der Kommission E entsprechend bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühlen eingesetzt werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Kontraindiziert

Dosierung

Die gebräuchliche Tagesdosis beträgt 1 bis 3 g der Droge, 0,6 bis 3 g Chinafluidextrakt (Tinctura Chinae) mit 4 bis 5 % Gesamtalkaloiden, 0,15 bis 0,6 g Chinaextrakt mit 15 bis 20% Gesamtalkaloiden.

 

Unerwünschte Wirkungen

Selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen wie allergische Hautreaktionen oder Fieber; in seltenen Fällen kann es auch zu einer erhöhten Blutungsneigung durch Thrombozytopenie kommen. 

Kontraindikation

Bei einer bestehenden Schwangerschaft, Überempfindlichkeit gegenüber Chinchoalkaloiden wie Chinin oder Chinidin, Magen-Darmgeschwüre.

Nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen bei fehlenden Daten.

Handelsnamen

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Literatur
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  1. Rajan A et al.(2013) Antimalarial potential of China 30 and Chelidonium 30 in combination therapy against lethal rodent malaria parasite: Plasmodium berghei. J Complement Integr Med 10. PubMed PMID: 23652641
  2. Ravishankara MN et al. (2001) HPTLC method for the estimation of alkaloids of Cinchona officinalis stem bark and its marketed formulations. Planta Med 67:294-296.
  3. Sen T et al. (2015) Medicinal plants, human health and biodiversity: a broad review. Adv Biochem Eng Biotechnol. 2015;147:59-110. 
  4. ​Schilcher H (2016) Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag  München,  S. 98f.
  5. https://arzneipflanzenlexikon.info/chinarindenbaum.php
  6. Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 127-129

Verweisende Artikel (5)

Chinarindenbaum; Chinin; Dyspepsie; Flatulenz; Malaria;
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