Synonym(e)
Definition
Lipidantigene sind lipidbasierte Moleküle (also Fettmoleküle oder fettähnliche Substanzen), die vom Immunsystem als Antigene erkannt werden können – das heißt: Sie können eine Immunantwort auslösen, genau wie Proteine oder Zucker. Lipidantigene werden nicht auf „normalem Weg“ über MHC präsentiert, sondern über eine eigene Präsentationsplattform: die CD1-Moleküle.
Allgemeine Information
CD1-Isoformen sind MHC-Klasse-I-ähnliche Moleküle, die Lipidantigene an T-Zellen präsentieren und mit einer Vielzahl von Immunantworten in Verbindung gebracht werden. CD1-Moleküle präsentieren Lipidantigene in frühen Stadien der Immunantwort an T-Zellen. Hierbei sind die molekularen Details zum anfänglichen Transport und zur Beladung von Lipiden auf CD1-Proteine in allen Einzelheiten noch nicht geklärt. Es gibt verschiedene CD1-Isoformen (CD1a–e), die jeweils unterschiedliche Lipidantigene erkennen können.
Offenbar sind für die Beladung der CD1-Moleküle Lipid- und pH-abhängige dynamische Veränderungen in drei exponierten Tryptophanen des CD1-Moleküs zuständig (Cuevas-Zuviría B et al. 2020). CD1a und CD1c spiegelten das zelluläre Lipidom weitgehend wider, während CD1b und CD1d eine Präferenz für Sphingolipide zeigten.
Jede CD1-Isoform weist einzigartige Lipidspezies auf, was auf unterschiedliche Rollen bei der Lipidpräsentation und den Immunantworten hindeutet (Szoke-Kovacs R et al. 2024).1
Hinweis(e)
Lipidantigene sind:
- Bestandteile von zellulären Membranen oder Zellwänden (z. B. von Bakterien, Pilzen oder Tumorzellen)
- Nicht-proteinogene Antigene, die auf CD1-Molekülen präsentiert werden
- Wichtig für die Aktivierung bestimmter T-Zellen (z. B. iNKT-Zellen)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir
Kopernio

- Cuevas-Zuviría B et al. (2020) Structural Dynamics of the Lipid Antigen-Binding Site of CD1d Protein. Biomolecules 10:532.
- Szoke-Kovacs R et al. (2024) Insights into the CD1 lipidome. Front Immunol 15:1462209.