- 12- Kanal- EKG
SVES sind im EKG gekennzeichnet durch:
- Veränderung der PQ- Zeit (Herold 2022)
- vorzeitigen Einfall der P- Welle
- leichte Deformierung der P- Welle
- die auf die ES folgende Herzaktion zeigt keine kompensatorische Pause (Block 2006).
- negatives P in II, III, aVF:
Entsteht durch SVES, die aus den unteren Abschnitt des Vorhofes stammen und zu einer kaudo- kranialen Erregung des Vorhofs führen. Tritt auf bei Vorhof- ES und Knoten- ES (Haas 2011)
- negatives P in I und aVL:
Kann bei einer Knoten- ES auftreten (Haas 2011). Hierbei handelt es sich um eines SVES mit linksatrialem Ursprung (Schuster 2005).
- P- Welle vor, im oder nach dem QRS- Komplex:
Diese Veränderungen entstehen durch die retrograde Erregung der Vorhöfe. Sie können auftreten bei einer Knoten- ES (Haas 2011).
- QRS- Komplex:
Der QRS- Komplex einer SVES ist in Form und Breite in den meisten Fällen normal (Block 2006), die QRS- Dauer liegt bei < 120 ms (Kasper 2015). Eine Ausnahme bilden lediglich frühzeitig einsetzende SVES – auch als aberrante SVES bezeichnet (Herold 2022). Hierbei läuft die Erregung über den AV- Knoten und trifft auf einen noch refraktären Tawara- Schenkel. Durch diese Blockierung findet eine abnorme Ausbreitung der Erregung in die Ventrikel statt, was zu einer verbreiterten QRS- Morphologie führt (Kalkreuth 2013).
- PR- Intervall:
Dieses kann verkürzt, normal oder verlängert sein (Heaton 2022).
Bei VES können im EKG typischerweise auftreten:
- fehlende P- Welle (in den überwiegenden Fällen)
- Verbreiterung der schenkelblockartig deformierten (Haas 2011) QRS- Komplexe
- vorzeitig einfallende QRS- Komplexe (Braun 2022)
- diskordante T- Welle
- nach einer VES folgt eine kompensatorische Pause (Braun 2022)
- Fusionsschlag (Haas 2011):
Hierbei führt die gleichzeitige Erregung der Ventrikel durch ein supraventrikuläres und ein ventrikuläres Zentrum zum Auftreten eines Fusionsschlages. Im EKG erkennbar an gleichzeitigen SVES- und VES- Veränderungen (Gertsch 2008).
- Langzeit- EKG
Hierbei kann die Häufigkeit der ES geklärt werden, ebenso etwaiges Auftreten von Salven, Tachykardien, intermittierendem Vorhofflimmern bzw. Vorhofflattern (Haas 2011 / Greten 2010).
Näheres s. VES und SVES
- Ergometrie
Bei V. a. anstrengungsbedingte ES bzw. eine koronare Herzkrankheit sollte eine Ergometrie durchgeführt werden (Kasper 2015). Näheres s. a. VES und SVES
- Echokardiographie
Diese sollte zum Ausschluss struktureller Herzerkrankungen erfolgen (Heaton 2022).
Näheres s. VES und SVES
- Kardiale Magnetresonanztomographie
Eine kardiale MRT ist nur in bestimmten Fällen erforderlich. Sie dient der Beurteilung von Herzstruktur, Herzfunktion und der Charakterisierung des Myokardgewebes (Muser 2021).
Näheres s. VES