Synonyme
Digitalisvergiftung;
Erstbeschreiber
Die Herzwirksamkeit von Digitalis wurde bereits 1500 v. u. Z. im Papyrus Ebers erwähnt. Im Verlauf des Mittelalters verlieren sich dann aber die Spuren einer gezielten therapeutischen Nutzung.
In Irland finden sich erste Hinweise auf die Heilpflanze ca. 400 bis 500 n. u. Z., wo sie von Kräuterfrauen für verschiedene Indikationen eingesetzt wurde. Von dort aus gelangte sie auf das europäische Festland, wo sie vom Botaniker Leonhard Fuchs im Jahre 1542 erstmals mit dem heutigen Namen „Digitalis“ (Fingerhut) belegt wurde.
Der schottische Arzt William Withering hat sich am Ende des 18. Jahrhunderts durch seine exakten Charakterisierungen hinsichtlich der Wirkung von Digitalis einen Namen gemacht und damit das Zeitalter der wissenschaftlichen Behandlung mit Digitalis eröffnet (Rietbrock 2013). Er behandelte erfolgreich Patienten mit „kardialer Wassersucht“ mit einem Tee aus Digitalisblättern (Hein 2020).
Homolle, ein französischer Arzt und Chemiker, isolierte aus den Digitalisblättern1864 drei verschiedene Stoffe. Das kristallisierte Digitalin wurde vom Straßburger Pharmakologen Schmiedeberg 1874 erstmals als „Digitoxin“ bezeichnet.Die beiden anderen Reinsubstanzen erhielten später die Bezeichnung „Digoxin“ und „Gitoxin“. Aus dem Digoxin gingen später die albsynthetischen Derivate Acetyldigoxin und Methyldigoxin (Rietbrock 2013).