Synonyme
Therapie nach dem Basis- Bolus- Prinzip; NIS (nahe- normoglykämische Insulinsubstitution); FIT (funktionelle Insulintherapie); intensivierte konventionelle Insulintherapie; flexible Insulintherapie; funktionelle Insulintherapie; kontinuierliche subkutane Insulininfusion; CSII;
Erstbeschreiber
Die österreichische Diabetologin Kinga Howorka beschrieb 1983 die NIS (nahe- normoglykämische Insulinsubstitution). Da diese Bezeichnung nicht 100 % ig zutreffend war, verwandte man ab ca. 1989 den Begriff „Funktionelle Insulinbehandlung“ (Howorka 1996).
Bereits im Jahre 1963 entwickelte der Arzt Arnold Kadish in Los Angeles den „Mill Hill Infusor“, eine Insulin- und Glukagonpumpe, die über eine i. v.- Zufuhr verfügte. Sie hatte noch die Ausmaße eines Rucksacks und war wegen des Infektionsrisikos für den Alltagsgebrauch nicht verwendbar (Thomas 2010).
Mitte der 70 er Jahre entwickelten Forscher aus Großbritannien kleine Spritzenpumpen, die Insulin oder andere Medikamente s. c. in konstanter Menge zuführen konnten.
Anfang der 80 er Jahre kamen spezielle Insulinpumpen in Deutschland auf den Markt wie z. B. 1980 die sog. CPI 9100, die erstmals über eine programmierbare Basalrate verfügte.
Den Durchbruch brachte der Hoechst- Infusor MRSI mit einer 24- stufigen Basalrate. Die Programmierung der Basalraten fand zunächst noch über ein externes Programmiergerät in der Praxis statt (Thomas 2010).
Ende der 90 er Jahre wurde eine Pumpe entwickelt, die verschiedene Bolus- Optionen aufwies, eine direkte Verbindung mit einem Blutzuckermessgerät hatte bzw. optional mit einem kontinuierlichen Glukosemonitoring verbunden werden konnte: die auch heute verwendete CSII (Thomas 2010).