Allen-Test

Autor: Tarik Farrag

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Zuletzt aktualisiert am: 08.01.2019

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Definition

Der Allen-Test ist ein klinisches Testinstrument, der die Durchblutung der Hand durch die A. radialis und A. ulnaris funktionell untersucht.

Klinisches Bild

Der Allen-Test ist ein einfaches und aussagekräftiges Testinstrument, das zum Beispiel vor  Entnahme der A. radialis zur Anlage eines arteriellen Bypasses durchgeführt werden kann und die Kollateralversorgung der Hand prüft. Ziel ist es, die ausreichende arterielle Versorgung der Hand, auch nach ggf. notwendiger Entnahme des Gefäßes, zu gewährleisten.

Neben der Diagnostik vor einer Bypass-Operation ist der Allen-Test auch ein klinisches Instrument zur weiterführenden Diagnostik eines Raynaud-Syndroms, einer pAVK oder z.B. zur Prüfung von Anlage eines ateriellen Zugangs der A. radialis.

Durchführung:

Zunächst komprimiert der Untersucher sowohl die A. radialis als auch die A. ulnaris. Im Anschluss schließt der Patient die Hand mehrfach zur Faust, um das venöse Blut abzupumpen, bis die Handinnenfläche weiß wird. Durch selektive Öffnung der manuellen Kompression der A. radialis oder der A. ulnaris wird nun geprüft, ob die Kollateralversorgung der Hand die Durchblutung gewährleistet. Normalerweise ist durch die Kollateralversorgung der Hand eine der Arterien ausreichend, um die ganze Hand mit arteriellem Blut zu versorgen. 

Färbt sich die Hand nach Öffnen der Kompression rasch rosig (ca. 5-7 sek.), so ist der Allen-Test unauffällig. Bleibt die rasche Reperfusion aus oder ist diese Zeit deutlich verlängert, so ist dies ein Hinweis auf einen Verschluss oder Arteriosklerose der jeweiligen Arterie.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach Ursache des pathologischen Allen-Tests. Ist die Kollateralversorgung der Hand, z.B. durch einen totalen Verschluss, nicht gewährleistet, so kommt eine Entnahme der Arterie für den Bypass nicht in Frage. Zeigt sich z.B. lediglich eine Verlängerung der Reperfusionszeit, so ist dies ein Hinweis auf eine Skleroserierung der Arterien, die dann ggf. systemisch therapiert werden kann.

Die Entscheidung hängt jedoch maßgeblich vom Untersuchungsbefund und der zugrundeliegenden Erkrankung ab.

Literatur
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Herold, Innere Medizin, Ausgabe 2018, S. 821

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