Post Piercing ChondritisH61.0

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 02.11.2019

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Synonym(e)

Eitrige Chondritis nach Piercing; Piercing-Chondritis; Post Piercing Polychondritis

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Definition

Durch tranchondroidales Piercing verursachte bakterielle Infektion der Ohrmuschel. Ausbildung der klassischen Infektzeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerzen, Überwärmung und Abszessbildung führen (s.u. Perichondritis der Ohrmuschel).

Ätiopathogenese

Therapie allgemein

Sofortige Entfernung des Piercing-Stiftes, antibiotische Therapie nach Antibiogramm.

Fallbericht(e)

Bei einem zuvor gesunden 15-jährigen Mädchen wurde der obere Teil ihres linken Ohrs in einer Boutique „gepierct“. Das Ohr wurde zuvor mit Alkoholtupfer gereinigt und mit einer geraden, einzeln verpackten, sterilen Nadel perforiert. Ein einzeln verpackter Metallstift wurde in das Loch eingesetzt. Der Behandler trug ordnungsgemäß Handschuhe und hatte zuvor nachweislich beide Hände desinfiziert.

Innerhalb von 24 Stunden nach dem Piercing rötete sich die perforierte Stelle; sie schwoll an und wurde schmerzhaft. Das Ohr wurde daraufhin mit einer Lösung aus gekochtem Wasser und Salz behandelt. Während der folgenden Tage litt sie an fortschreitenden Schmerzen und Schwellungen, gefolgt von eitriger Sekretion aus dieser Stelle. Kein Fieber. Keine regionale Lymphadenitis.

Therapie: Entfernung des Stiftes. Die hintere obere Helix wurde eingeschnitten, der Eiter abgelassen. Verband mit einer Jod-haltigen Salbe. Intern mehrtätige Gabe eines Cephalosporins.

Kulturell wurde Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen. Dieses war gegenüber Ciprofloxacin, Ceftazidim und Piperacillin-Tazobactam empfindlich. Antibiotika wurden auf intravenöses Ciprofloxacin umgestellt. Innerhalb von 5 Tagen weitgehende Abheilung des Befundes. Das Antibiotikum wurde abgesetzt.  

Literatur

  1. Bellaud G et al. (2017) Bacterial chondritis complications following ear piercing. Med Mal Infect 47:26-31.
  2. Todd C et al. (2011) Necrotizing Pseudomonas chondritis after piercing of the upper ear. CMAJ 183: 819–821.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 02.11.2019