Pityriasis alba L30.59

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 19.07.2024

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Synonym(e)

Pseudoleucoderma atopicum; Pseudoleukoderma atopicum

Definition

Diskrete, bei der ersten Sonnenbräune auffällig hervortretende, symptomlose, sehr diskret schuppende, weiße Fleckbildung im Gesicht (meist seitliche Wangenpartien); seltener an den oberen Rumpfpartien und den Streckseiten der Unterarme.  

Ätiopathogenese

In einer Studie mit 56 Patienten (In SI et al. 2009) wiesen 18% eine vorausgegangene atopische Dermatitis auf, sodass bei diesen Patienten von einer  Minusvariante eines atopischen Ekzems ausgegangen werden kann. Etwa 1/3 der Patienten weist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung keine Atopiezeichen auf. 

Manifestation

3-10 Jahre, selten Erwachsene, deutlich häufiger sind dunkelhäutige Individuen betroffen. Keine Geschlechtspräferenz.

Lokalisation

Meist an Wangen und Stirn, aber auch großflächig z.B. an den Oberarmstreckseiten, seltener an der unteren Extremität und am oberen Rumpf auftretend. Sie treten bei Personen mit dunklerer Haut ausgeprägter hervor.

Klinisches Bild

Meist unscheinbare, runde oder durch Konfluenz mehrbogige, gering pityriasiform schuppende, helle oder weiße, 0,5-2,0 cm große Flecken die manchmal eine Randbetonung aufweisen. 10% der Patienten entwickeln nur eine einzige Läsion.  Evtl. tritt geringer Juckreiz auf. In heller Haut sind die Erscheinungen eher diskret und werden häufig übersehen. In dunkler Haut treten die Erscheinungen aufgrund des Farbunterschiedes zwischen befallener und unbefallener Haut markanter hervor. In der Initialphase können leichte läsionale Erytheme wahrgenommen werden.       

S.a. Pseudoleukoderma atopicum

S.a. Pigmentierende Pityriasis alba

S.a. Pityriasis simplex faciei

 

Histologie

Histologisch wird eine diskrete superfizielle interstitielle Dermatitis gefunden, mit einer reduzierten epidermalen Pigmentierung wobei die Anzahl der Melanozyten nicht vermindert ist. Ultrastrukturell können degenerative Veränderungen der Melanozyten mit einer Verminderung der Melanosomen nachgewiesen werden.  

Therapie

Die Behandlung von Patienten besteht zunächst darin sie davon zu übereugen, dass die Erkrankung selbstlimitierend und nicht gefährlich ist.

Empfehlenswert ist Verringerung der Sonnen- und Windexpositionen, die regelmäßige Verwendung von Sonnenschutzmitteln und die Reduzierung der Häufigkeit und Temperatur von Bädern.

Extern empfehlen sich ausschließlich pflegende Lokalmaßnahmen z.B. mit einer milden Tagescreme. Möglichst wenig irritierende Waschmaßnahmen (Meiden von Seifen und Syndets). Reinigung des Gesichts mit einem hydrophilen Öl oder einer O/W-Emulsion.

Verlauf/Prognose

Die Flecken können Monate  evtl. sogar Jahre persistieren. Letztlich heilen die meisten Fälle innerhalb eines Jahres ab.

Literatur
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  1. Blessmann Weber M (2002) Pityriasis alba: a study of pathogenic factors. J Eur Acad Dermatol Venereol 16: 463-468
  2. Dhar S (1995) Pigmenting pityriasis alba. Pediatr Dermatol 12: 197-198
  3. Galan EB (1998) Pityriasis alba. Cutis 61: 11-13
  4. Givler DN et al. (2024) In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan–. PMID: 28613715
  5. In SI et al. (2009) Clinical and histopathological characteristics of pityriasis albaClin Exp Dermatol 34:591-597
  6. Lee D et al. (2008) A Case of Extensive Pityriasis Alba. Ann Dermatol 20:146-148.

  7. Wolf R et al. (1985) Extensive pityriasis alba and atopic dermatitis. Br J Dermatol 112: 247

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