PhlegmoneL03.8

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. Jeton Luzha

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 16.02.2023

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Diffus sich in Gewebsspalten ausbreitende, eitrige, nekrotisierende, bakterielle Entzündung (subkutan, subfaszial, intramuskulär) mit breiter Gewebseinschmelzung.

S.a.

Glossitis phlegmonosa

Blepharitis phlegmonosa

Nekrotisierende Fasziitis.

Ätiopathogenese

Häufig Streptokokken- (Streptodermia phlegmonosa) oder Staphylokokkeninfektion (Staphylodermia phlegmonosa), auch gramnegative Keime und Mischflora. Nach Bagatellverletzungen, z.B. Panaritien, Erysipel, Thrombophlebitis, rascher Einbruch in Blutbahnen und Lymphwege.

Klinisches Bild

Heißes, gerötetes, schmerzhaftes, teigig-entzündliches, umschriebenes Ödem. Selten eitrige subkutane Abszesse, Durchbruch durch die Haut. Lymphangitis und Lymphadenitis, Fieber.

Labor

Leukozytose, BSG-Erhöhung.

Therapie

Ruhigstellung und wenn möglich, betroffene Körperpartien hochlagern.

Externe Therapie

Feuchte Verbände mit antiseptischen Zusätzen wie Kaliumpermanganat (hellrosa) oder Chinolinol (z.B. Chinosol 1:1000 oder R042 ).

Interne Therapie

Antibiose nach Antibiogramm, initial Dicloxacillin (z.B. InfectoStaph) 2-4 g/Tag in 4-6 ED. Außerdem kann aufgrund der Mischinfektion aus Staphylo- und Streptokokken wirksam mit Clindamycin oder Flucloxacillin therapiert werden. Bei schweren und resistenten Fällen Klinikeinweisung und gezielte i.v.-Antibiose, initial z.B. Gentamicin (z.B. Refobacin) 1mal/Tag 240 mg p.o. und Ceftriaxon (z.B. Rocephin) 1mal/Tag 2 g i.v. Ultima Ratio : chirurgisches Débridement

Operative Therapie

Bei Fluktuation breite Inzision, Spülung mit antiseptischen Lösungen wie Polyvidon-Jod Lösung (z.B. Betaisodona), Drainage/Lascheneinlage und anschließend antiseptische Verbände mit Polyvidon-Jod-Salbe (z.B. Braunovidon).

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 16.02.2023