Melanom superfiziell spreitendes C43.L

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 26.06.2018

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Synonym(e)

Oberflächlich spreitendes Melanom; Pagetoides Melanom; SSM; Superficial spreading melanoma; Superfizielles Melanom; Superfiziell spreitendes malignes Melanom; Superfiziell spreitendes Melanom

Definition

Häufigste Form des malignen Melanoms (etwa 60-70% aller malignen Melanome), das durch primär horizontales Wachstum gekennzeichnet ist, in fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung auch durch vertikales, invasives Wachstum.

Vorkommen/Epidemiologie

Zu der Gruppe der SSM gehören etwa 70% der Gesamtmelanome. 

Manifestation

Alter bei Erstdiagnose zwischen 30 und 50 Jahren.

Lokalisation

An allen Stellen des Körpers auftretend. 

Bei Männern v.a. am Rumpf; bei Frauen v.a. an den Unterschenkeln.

Klinisches Bild

0,5 cm bis zu 5,0 cm große, rundliche bis ovale, häufig auch bizarr konfigurierte, mit zungenförmigen Ausläufern versehene, scharf begrenzte, hellbraun- bis bräunliche, schwarze, graue, auch rosa bis rötlich gescheckte, zunächst flache Plaques (kein Fleck oder Patch: ein Fleck ist mit geschlossenen Augen nicht zu ertasten) ggfl. mit leicht erhabenem Rand.

Später höckrige Oberfläche, Ausbildung infiltrierter Papeln oder Knoten (vertikale Wachstumsrichtung). Ein vertikales Wachstum mit Knotenbildung kann überraschend schnell innerhalb weniger Wochen einsetzen.

Typisch für das SSM sind unterschiedlich große Regressionszonen sodass zirzinäre oder anuläre Formationen entstehen können.

Auflichtmikroskopie: Stark irreguläres, weitmaschiges, grobtrabekuläres, prominentes Pigmentnetz, periphere Abbrüche, Pseudopodien, radial streaming, Depigmentierungen, Regressionen, black dots.

Histologie

Frühphase: Melanoma in situ. Die Epidermis ist von großen atypischen Melanozyten mit hellem Zytoplasma durchsetzt. Die Tumorzellen sind in Nestern und in Einzelformationen in allen Schichten der Epidermis, einschließlich des Str. corneums anzutreffen. Später: Durchbruch durch die Basalmembran, und breite Durchsetzung der Dermis durch atypische Melanozyten. Basales, unterschiedlich ausgeprägtes lymphozytäres Infiltrat. Mitosen findet man in unterschiedlicher Dichte in allen Abschnitten des Tumorparenchyms. Differentialdiagnostisch wichtig ist die fehlende Ausreifung der Tumorzellen zur Tiefe.

Therapie

Verlauf/Prognose

Günstig in der Frühphase bei kleinen Herden. Entscheidend ist die Tumordicke in den knotigen Bereichen.

Literatur
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  1. Debarbieux S et al. (2015) Groupe imagerie cutanée non invasive de la Société française de dermatologie. Superficial spreading melanoma. Ann Dermatol Venereol 142:66-69
  2. Napolitano L et al. (2014) Pigmented Mammary Paget Disease Mimicking Superficial Spreading Melanoma in an Elderly African-American Female. J Cutan Med Surg pii: 7750.2014.14098
  3. Toender A et al.(2014) Increased incidence of melanoma in situ in Denmark from 1997 to 2011: results from a nationwide population-based study. Melanoma Res 24:488-495

 

Weiterführende Artikel (2)

Auflichtmikroskopie; Melanom (Übersicht);

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