Melanom subungualesC43.L

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. Bijan Koushk Jalali

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Zuletzt aktualisiert am: 10.11.2022

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Synonym(e)

Acral lentiginous melanoma; Nagelmelanom; Subunguales malignes Melanom; Subunguales Melanom

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Definition

Seltene (1-2% aller malignen Melanome) Variante des Akrolentiginösen malignen Melanoms . Im asiatischen Raum liegt die Inzidenz jedoch bei 20-30%.

Vorkommen/Epidemiologie

1-2% aller malignen Melanome

Manifestation

Alter bei Diagnosestellung 55-65 Jahre.

Lokalisation

Bevorzugt sind die Fingernägel (61%) und hier v.a. die Daumennägel betroffen.

Klinisches Bild

Erstes klinisches Zeichen ist die longitudinale streifenförmige Melanonychie (s.a. dort auch zur Differenzialdiagnose), häufig begleitet durch eine periunguale Hyperpigmentierung ( Hutchinson-Zeichen).

Mit progredientem Wachstum des Pigmenttumors kommt es zu einer flächigen Grau-Schwarz-Verfärbung des Nagels und später zu einer plumpen Abhebung und Destruktion der Nagelplatte.

In etwa 30% der Fälle entwickeln sich amelanotische Subungualmelanome. Diese imponieren als wenig schmerzhafte, rötliche Geschwülste mit destruierter oder abgehobener Nagelplatte. Auch fehlt hierbei die ansonsten obligatorische Longitudinalstreifung der Nagelpzlatte.

Hilfreich zur klinischen Einordnung eines subungualen Melanoms ist die von Levit EK et al. definierte ABC-Regel:

  • A = Age, höheres Alter, 5.-7.-Dekade
  • B = Pigmented band: bandförmige Pigmentierung, braun-schwarz, >0,3cm (s. Abbn.)
  • C = Change: kürzlich rasche Veränderung der Breite und/oder der Nagelplattenmorphologie
  • D = Single digit involvement: betrifft lediglich nur 1 Nagel, am häufigsten Daumen, gefolgt von Großzehe oder Zeigefinger
  • E = Extension des Pigments in das Perinychium (Hutchinson-Zeichen)
  • F = Familiy history (Melanom, Syndrom der dysplastischen Naevi)

Diagnose

Diagnosesicherung, z.B. über histologischen Melaninnachweis in der Nagelplatte (Fontana-Masson Färbung).

Therapie

Bei melanozytärer Herkunft Nagelextraktion und Exzision des pigmentierten Anteils im Nagelbett mit ausreichendem Sicherheitsabstand, ggf. Amputation des befallenen Digitus.

Literatur

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  2. Baumert J et al. (2009) Time trends in tumour thickness vary in subgroups: analysis of 6475 patients by age, tumour site and melanoma subtype. Melanoma Res 19:24-30
  3. Gutman M et al. (1985) Acral (volar-subungual) melanoma. Br J Surg 72: 610-613
  4. Koushk Jalali B et al. (2018) Subungual melanoma. CMAJ. Aug 27;190(34):E1018. doi: 10.1503/cmaj.180513.
  5. Levit EK et al. (2000) The ABC rule for clinical detection of subungual melanoma. J Am Acad Dermatol 42:269-274.
  6. Mishima Y, Nakanishi T (1985) Acral lentiginous melanoma and its precursor--heterogeneity of palmo-plantar melanomas. Pathology 17: 258-265
  7. Schmidt-Wendtner et al. (2003) Disease progression in patients with cutaneous melanomas (tumor Thickness < 0,75 mm): clinical and epidemiological data from the tumor center Munich 1977-1998. Br J Dermatol 149: 788-793
  8. Schoenewolf NL et al. (2012) Sinonasal, genital and acrolentiginous melanomas show distinct characteristics of KIT expression and mutations. Eur J Cancer 48:1842-1852
  9. Tuominen L, Strengell L (1992) Melanoma of palms, soles, and nail-beds. Scand J Plast Reconstr Surg Hand Surg 26: 287-292

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