KolloidmiliumL57.8; L72.8

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 10.04.2019

This article in english

Synonym(e)

Colloid Milium; Degeneration der Haut kolloide; Elastosis colloidalis conglomerata; Hyalom; Kolloide Degeneration der Haut; Kolloidmilium des Erwachsenen; Pseudomilium colloidale

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Wagner 1866

Definition

Umschriebene Bindegewebsstörung mit Ablagerung eines "fehlerhaften" Skleroproteins (Kolloid) in den Papillenspitzen lichtexponierter Hautareale.

Einteilung

Nach Manifestationsalter unterscheidet man zwischen dem juvenilen Kolloidmilium (s.u. Kolloidmilium, juveniles) und dem klassischen Kolloidmilium des Erwachsenen.

Manifestation

  • Adulte oder solare Form: häufigere Form, insbes. bei chronischer Lichtexposition oder nach Kontakt mit Photosensibilisatoren. Im Erwachsenenalter auftretend.
  • Juvenile Form (selten): vor der Pubertät auftretend. Autosomal-dominanter Vererbungsmodus.

Lokalisation

Belichtete Hautbezirke, vor allem Stirnmitte, Jochbogen, Nackenseiten, Ohren, Handrücken, Nase, Oberlippe, Kinn.

Klinisches Bild

Zahlreiche glasstecknadelkopfgroße, transparent anmutende, ausnahmsweise gelb-bräunliche oder hautfarbene, weiche, gruppiert stehende Papeln; nach Stichinzision entleert sich auf Druck eine gallertartige Masse. Bei adulten Formen Auftreten in Kombination mit anderen aktinischen Veränderungen wie Elastoidosis cutanea nodularis et cystica, Cheilitis actinica, Cutis rhomboidalis nuchae.

Histologie

Homogene, umschriebene, amophile oder basophile, PAS-positive Kolloidkonglomerate in der oberen Dermis. Die Ablagerungen sind zellarm. Typisch sind die präparationsbedingten Risse und Spalten innerhalb des Kolloidknötchens. Das überlagernde Epithel ist flach ausgezogen und atrophisch. Obligat ist bei der adulten Form eine solare Elastose, die bei der juvenilen Form fehlt. Versch. Untersucher konnten bei der juvenilen Form das (Keratin-)Kolloid mit Keratin-AK anfärben (vergl. Keratin-Amlyoid beim LIchen amyloidosus)  

Indirekte Immunfluoreszenz

Negativ mit Antikeratinantikörpern.

Differentialdiagnose

Therapie

Diathermie, Lasertherapie mit Erbium-YAG-Laser, Kürettage oder Kryochirurgie. Versuchsweise Dermabrasio.

Literatur

  1. Ammirati CT et al. (2002) Adult-onset facial colloid milium successfully treated with the long-pulsed Er:YAG laser. Dermatol Surg 28: 215-219
  2. Chowdhury MM et al. (2000) Juvenile colloid milium associated with ligneous conjunctivitis: report of a case and review of the literature. Clin Exp Dermatol 25: 138-140
  3. Kirtak N et al. (2002) A case of adult colloid milium with chronic sun exposure. Int J Dermatol 41: 936-938
  4. Lewis AT et al. (2002) Unilateral colloid milium of the arm. J Am Acad Dermatol 46(2 Suppl Case Reports): S5-7
  5. Muscardin LM et al. (2000) Papuloverrucous colloid milium: an occupational variant. Br J Dermatol 143: 884-887
  6. Oskay T et al. (2003) Juvenile colloid milium associated with conjunctival and gingival involvement. J Am Acad Dermatol 49: 1185-1188
  7. Schuster V et al. (2003) Ligneous conjunctivitis. Surv Ophthalmol 48: 369-388
  8. Schrallhammer-Benkler K et al. (1990) Kolloidmilium. Hautarzt 41: 451-454

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 10.04.2019