Stanzbiopsie zur Diagnosesicherung. Zur Kryochirurgie eignen sich lediglich Tumoren oder Hautveränderungen, die das mittlere Korium nicht überschritten haben. Aus diesem Grunde sollte vor dem Einfrieren eine sonographische Untersuchung zur Dickenbestimmung durchgeführt werden. Man unterscheidet:
- Geschlossenes Kontaktverfahren: Hierbei wird ein Metallstempel passender Größe auf die Läsion platziert, so dass eine möglichst große Fläche der Sonde Kontakt mit der Tumoroberfläche hat. Anschließend wird der flüssige Stickstoff in das System eingeleitet. Hierdurch rasche Abkühlung des Metallstempels bis auf -170 °C.
- Offenes Sprayverfahren: Hierbei wird flüssiger Stickstoff direkt auf das zu behandelnde Areal aufgesprüht. Vor Therapiebeginn ist das zu behandelnde Areal mit einem Tetramethylthiuramdisulfid (Thiram) Film (z.B. Nobecutan) kurz zu besprühen; auf der so vorbehandelten Hautoberfläche lässt sich eine Silikon Moulage (z.B. Silikon-Knetmasse, Orbis-Dental Frankfurt/Main) zur Abgrenzung des Tumors von der umgebenden gesunden Haut gut aufmodellieren. Anschließend kann im direkten Stickstoffstrom der Tumor vereist werden bis die notwendige Temperatur an der Tumorbasis erreicht wird. Cave! Flüssiger Stickstoff kann unter die Moulage laufen!
Bei beiden kryochirurgischen Modalitäten ist ein Temperaturmonitoring notwendig. Hierbei wird eine Thermosonde von der gesunden Haut aus an die Tumorbasis (vorherige sonographische Kontrolle der Tumorinvasion) vorgeschoben. Bei der Tumorvereisung muss eine Temperatur an der Basis von -20 °C bis -30 °C erreicht werden. Nach Erreichen der notwendigen Temperatur wird der Gefriervorgang unterbrochen. Das Gewebe taut allmählich wieder auf und wird sofort einem 2. Gefrierzyklus ausgesetzt. Anschließend trockener Verband. Kryoreaktion: Zunächst Rötung, innerhalb der ersten 24 Std. kräftige Exsudation und Begleitödem. Krustenbildung. Dauer der Wundheilung abhängig von der Anzahl der Vereisungszyklen und von der Lokalisation des behandelten Areals abhängig; durchschittlich ca. 2 Wochen.
- Bei aktinischen Keratosen wird eine toxische Epidermolyse angestrebt. Hierbei genügt es, die Haut so zu vereisen, dass ein schwacher Eisfilm die zu behandelnde Fläche überzieht. Nach dem Auftauen wird der Gefrierzyklus in derselben Weise wiederholt.
- Ein analoges Vorgehen ist beim Kryopeeling zu wählen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die zu behandelnde Fläche gleichmäßig eingefroren wird, so dass eine homogene flächenhafte Epidermolyse erzielt wird.