Arthropoden

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. Jens Bäte

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Zuletzt aktualisiert am: 04.03.2022

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Synonym(e)

Arthropodenreaktion; Gliederfüßler

Definition

Wechselwarme Bewohner von Land und Wasser, vor allem in warmen und feuchten Regionen beheimatet. Formenreichste Tiergruppe mit bilateralen, symmetrischen, segmentierten Körpern, Gliedmaßen mit Gelenken, Außenskelett aus Chitin, einer echten Leibeshülle und ohne geschlossenes Blutgefäßsystem. Einige Arthropoden sind für den Menschen Parasiten oder Krankheitsüberträger (Kontakt mit der Körperoberfläche).

Allgemeine Definition

Unterteilung in folgende Unterstämme:

  • Diantennata (Krebstiere; Branchiata, Crustacea): Dreiteilung des Körpers mit Thorax u. Abdomen. Wasseratmung mit Kiemen. Spaltfüße und zwei Antennenpaare. Krankheitsüberträger (Zwischenwirt) sind beispielsweise Krabben und Hüpferlinge.
  • Chelicerata (Arachnoideae): Zweiteilung des Körpers in Cephalothorax und Abdomen. Luftatmer mit Tracheen und Tracheenlungen. Vier Beinpaare. Giftigste Bisse bzw. Stiche können durch einige Vertreter der Ordnungen:
    • Aranea (Spinnentiere)
    • Scorpionidea (Skorpione) erfolgen. 
    • Zecken und 
    • Milben (Acarina) sind wichtige Krankheitsüberträger bzw. Parasiten.
  • Antennata (Tracheata): Durch Tracheen atmend (Tracheentiere). Wichtigste Parasiten- und Krankheitsüberträger der Antennata sind: 
  • Insekten (Hexapoden, 3 Körperabschnitte, 3 Beinpaare am Thorax) in den Ordnungen:

Klinisches Bild

Das klinische Bild der durch Infestation, Bisse oder Stiche hervorgerufenen Haut- oder Allgemeinreaktionen ist sehr unterschiedlich (s. u. den jeweiligen Krankheitsbildern) und hängt von der individuellen Reaktionsbereitschaft, einer möglicherweise zuvor erworbenen Sensibilisierung, dem Zeitpunkt des Ereignisses sowie von Sekundäreffekten (z. B. Kratzeffekte, Infektion) ab.

  • Insektenstiche durch Zweiflügler (Mücken, Fliegen) finden sich v. a. an den frei exponierten Körperpartien als juckende entzündliche Papeln mit akzentuierten Einstichstellen
  • Flohstiche finden sich eher an bedeckten Hautpartien als gruppierte, akut auftretende (über Nacht), juckende Quaddeln oder Papeln mit manchmal sichtbarer zentraler Einstichstelle
  • Wanzenstiche werden an unbedeckten Hautpartien als z. T. linear angeordnete, juckende Quaddeln oder Papeln gefunden, mit öfters sichtbarer zentraler Einstichstelle
  • Zeckenstiche/-Bisse: verlaufen häufig unbemerkt (bei der Borreliose können sich etwa die Hälfte der Patienten nicht an einen Zeckenstich/-Biss erinnern). Auffällig können später nichtjuckende ringförmig zentrifugal wachsende Erytheme werden (Erythema chronicum migrans bei Infektion mit Borrelien)  
  • Die Skabies (Skabiesmilben) imponiert als heftig juckendes generalisiertes, meist ekzemartiges Krankheitsbild. Axillen, Fingerzwischenräume, Genitalien sind gehäuft befallen. Gesicht und Schleimhäute bleiben frei
  • Trombidien (Herbstmilben) verursachen im Spätsommer oder Herbst, bei entsprechender Exposition, an bedeckten Hautpartien, passagere (bestehen etwa zwei Wochen) juckende Hautasschläge 
  • Cheyletiellen (Pelzmilben) sind bei Hund, Katze, Kaninchen, Hase permanente Ektoparasiten; das Fell des Wirts kann mehlig weißlich erscheinen. Cheyletiellen führen beim exponierten Menschen vor allem im Kontaktbereich (z. B. Unterarme, Gesicht) zu passageren (Mensch ist Fehlwirt) kleinpapulösen juckenden Hautausschlägen. 

Disclaimer

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