Allergieprävention

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 13.05.2022

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Allgemeine Information

Allergien stellen ein bedeutsames gesundheitliches und sozialökonomisches Problem dar. Neben der medikamentösen Behandlung spielt umso mehr die Vorbeugung eine entscheidende Rolle. Hierbei sind sowohl Primärprävention als auch Sekundärprävention essentiell (s. Prävention). Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) entwickelte hierzu eine "Evidenz"-basierte Leitlinie (s. Tabelle 1).

Das Risiko eine Allergie zu entwickeln wird von dem Zeitpunkt beeinflusst, ab dem potenziell allergene Lebensmittel zugeführt werden. Eine Metanalyse mit großen Kollektiven ergab dass sowohl für Eier und Erdnuss eine frühe Exposition (im Alter zwischen 4 und 11 Monaten) eine orale Toleranz herbeiführt; dieser Zusammenhang ist bei Fisch nicht eindeutig (Lerodiakonou 2016). Für die Zöliakie trifft dies nicht zu.   

Literatur
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  1. Ierodiakonou D et al. (2016) Timing of Allergenic Food Introduction to the Infant Diet and Risk of Allergic or
  2. Autoimmune Disease: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA 316:1181-1192. 
  3. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), Aktionsbündnis Allergieprävention. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061/016
  4. Worm M et al. (2016) Leitlinie zum Mangement IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien. Allergologie 39: 302-344
  5. https://www.dha-allergien-vorbeugen.de/pdf/leitlinie_allergiepraevention.pdf
  6. https://www.dha-allergien.de/ernaehrung.html

Tabellen

 

Präventionsmaßnahmen

Familiäre Vorbelastung: Sekundärprävention

Keine familiäre Vorbelastung: Primärprävention

Ausschließlich Stillen von mind. 4 Monaten, falls nicht möglich partiell oder extensiv hydrolysierter Säuglingsnahrung bis zum vollendeten 4. Lebensmonat, keine Soja-basierte Säuglingsnahrung

ja

nein

Ausgewogene und nährstoffdeckende Ernährung, keine Belege für Vermeidung potenter Nahrungsmittelallergene in mütterlicher Diät während der Stillzeit (Effekt auf atopisches Ekzem möglich),
Fisch in der mütterlichen Ernährung während der Schwangerschaft oder Stillzeit zeigt einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen beim Kind

ja

ja

Keine Beikost vor dem 4. Lebensmonat

ja

ja

Keine allgemeine Diät zur Allergieprävention im 1. Lebensjahr

ja

ja

Keine Anschaffung von felltragenden Tieren, Hundehaltung wahrscheinlich kein erhöhtes Allergierisiko

ja

nein

Vermeidung von Katzenhaltung

ja

nein

Reduktion der Hausstaubmilbenallergenbelastung

nein

nein

Vermeidung eines Schimmelpilz-fördernden Klimas

ja

ja

Vermeidung der Aktiv- und Passivrauchexposition

ja

ja

Innenraumschadstoffexposition ja ja

Impfen nach STIKO-Empfehlungen

ja

ja

Vermeidung der Kaiserschnittentbindung ja

ja

Verweisende Artikel (1)

Prävention in der Dermatologie ;
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