Acne infantumL70.40

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 31.05.2019

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Synonym(e)

Acne infantilis; Acne in infancy; Infantile acne; Infantile Akne; Neonatal acne; Neugeborenenakne

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Definition

Sich im Kleinkindesalter (3.-6. Monat) manifestierende Form der Akne (Serna-Tamayo C et al. 2014).

Als besonders schwer ausgeprägte Form der Akne im Kindesalter ist die Acne conglobata infantum zu sehen.

Die infantile Akne muss von der sog. neonatalen Akne (Acne neonatalis) unterschieden werden, die als häufige Erkrankung des Säuglings innerhalb der ersten 3 Lebensmonaten, ätiogisch als "Malazessia furfur"- Infektion zu  bewerten ist (Malazessia-Follikulitis des Säuglings).

Ätiopathogenese

Meist unklar. Passager erhöhte Testosteronausschüttung aus den Gonaden wird vermutet. In jedem Fall ist eine differenzierte endokrinologische Untersuchung notwendig, um androgenproduzierende Tumoren auszuschließen. Ebenfalls auszuschließen sind komedogene Kosmetika, die zur "normalen" Hautpflege eingesetzt werden.

Manifestation

Im 3.-6. Lebensmonat auftretend. Jungen sind häufiger als Mädchen betroffen.

Lokalisation

Auf das Gesicht beschränkt, v.a. Wangenregion.

Klinisches Bild

Zahlreiche, dicht stehende Komedonen, einzelne Papeln und Pusteln, aber auch entzündliche, tief gelegene Knoten, die zur Einschmelzung neigen.

Differentialdiagnose

Externe Therapie

Milde Hautreinigung, keine überflüssige Lokaltherapie, keine fettenden Grundlagen, äußerliche Therapie mit Benzoylperoxid (z.B. Akneroxid) in niedrigster Konzentration z.B. 1-2% unter Beobachtung für wenige Minuten, ggf. niedrig dosiert Adapalen 0,1% (Differin Gel/Creme). Alternativ kann Azelainsäure (z.B. Skinoren Creme) versucht werden.

Merke! Auf Konzentrationen und Anwendungsdauer der eingesetzten Wirkstoffe achten, da die Resorptionsrate bei Kleinkindern deutlich erhöht ist.

Interne Therapie

In schweren Fällen wird man auf eine antibiotische Therapie zurückgreifen müssen, z.B. Erythromycin (z.B. Paediathrocin) 2mal/Tag 125 mg p.o.

Verlauf/Prognose

Nach Monaten bis Jahren narbige Abheilung.

Hinweis(e)

Die Acne infantum sollte Anlass zu einer endokrinologischen Abklärung sein (Ausschluß eines androgenitalen Syndroms). 

Literatur

  1. Herane MI et al. (2003) Acne in infancy and acne genetics. Dermatology 206: 24-28
  2. Jansen T et al. (1997) Pathogenesis and treatment of acne in childhood. Pediatr Dermatol 14: 17-21
  3. Scheibenreiter S (1967) Acne infantum. Z Kinderheilkd 99: 195-198
  4. Serna-Tamayo C et al. (2014) Neonatal and infantile acne vulgaris: an update. Cutis 94:13-6. 
     

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 31.05.2019