MSH2-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 24.11.2022

This article in english

Synonym(e)

COCA1; DNA Mismatch Repair Protein Msh2; DNA Mismatch Repair Protein Msh2 Transcript; FCC1; HMSH2; HNPCC; HNPCC1; LCFS2; MMRCS2; MSH-2; MutS (E. Coli) Homolog 2 (Colon Cancer, Nonpolyposis Type 1); MutS Homolog 2; MutS Homolog 2, Colon Cancer, Nonpolyposis Type 1; MutS Homolog 2, Colon Cancer, Nonpolyposis Type 1 (E. Coli); MutS-Like 2; MutS Protein Homolog 2

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Das MSH2-Gen (MSH2 steht für „MutS Homolog 2“) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf auf der zytogenetischen Bande 2p21-p16.3 aus Chromosom 2 lokalisiert ist. Das MSH2-Gen kodiert für zwei verschiedene Heterodimere: MutS alpha (MSH2-MSH6-Heterodimer) und MutS beta (MSH2-MSH3-Heterodimer). Diese binden an DNA-Fehlpaarungen und leiten dadurch die DNA-Reparatur ein. Der 2p21-p16.3 - Locus ist bei hereditärem nichtpolypösem Dickdarmkrebs (HNPCC) mutiert. Weiterhin sind Mutationen in diesem Lokus mit dem Muir-Torre-Syndrom assoziiert.

Allgemeine Information

MSH2 kodiert für zwei verschiedene Heterodimere: MutS alpha (MSH2-MSH6-Heterodimer) und MutS beta (MSH2-MSH3-Heterodimer). Diese binden an DNA-Fehlpaarungen und leiten dadurch die DNA-Reparatur ein. Wenn die Heterodimere gebunden sind, biegen sie die DNA-Helix und schirmen etwa 20 Basenpaare ab. MutS alpha erkennt einzelne Basenfehlpaarungen und Dinukleotid-Insertions-Deletions-Schleifen (IDL) in der DNA. MutS beta erkennt größere Insertions-Deletions-Schleifen von bis zu 13 Nukleotiden Länge. Nach der Bindung der Fehlpaarung bildet MutS alpha oder MutS-beta einen weiteren Komplex mit dem Heterodimer MutL alpha. Rekrutiert die DNA-Helikase MCM9 an das Chromatin, die den Mismatch enthaltenden DNA-Strang abwickelt (Traver S et al. 2015).

ATP-Bindung und -Hydrolyse spielen bei der Mismatch-Reparatur eine zentrale Rolle. Die mit MutS alpha assoziierte ATPase-Aktivität reguliert die Bindung ähnlich wie ein molekularer Schalter: fehlangepasste DNA provoziert einen ADP-->ATP-Austausch, was zu einem erkennbaren Konformationswechsel führt. Dieser Übergang ist für die Mismatch-Reparatur entscheidend. MutS alpha spielt möglicherweise auch eine Rolle bei der Reparatur homologer DNA-Rekombinationen. In Melanozyten moduliert es möglicherweise sowohl die UV-B-induzierte Zellzyklusregulation als auch die Apoptose.

Das Muir-Torre-Syndrom ist eine Variante des Lynch-Syndroms mit kutanen Neoplasien (Talgdrüsenenoplasien) und geht mit einem hohen (>80%) Lebenszeitrisiko an Kolonkarzinomen einher. 

Hinweis(e)

Bei der Klonierung des Gens wurde festgestellt, dass es sich bei dem MSH2-Gen um ein menschliches Homolog des E. coli Mismatch-Reparatur-Gens MutS handelt. Der Mismatch-Reparatur-Weg (Fehlpaarungsreparatur-Weg) ist ein hochkonservierter biologischer Weg, der eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der Genomstabilität spielt, indem er Basenfehlanpassungen und Insertions-/Deletionsfehlpaarungen korrigiert, die während der DNA-Replikation und Rekombination entstehen (Traver S et al. 2015). Escherichia coli MutS und MutL und ihre eukaryotischen Homologe, MutS alpha bzw. MutL alpha, sind die Hauptakteure der MMR-assoziierten Genomerhaltung (Sameer AS et al. 2014).

Literatur

  1. Sameer AS et al. (2014) Mismatch repair pathway: molecules, functions, and role in colorectal carcinogenesis. Eur J Cancer Prev. 23:246-257.
  2. Traver S et al. (2015) MCM9 Is Required for Mammalian DNA Mismatch Repair. Mol Cell 59:831-839.
  3. Truninger K et al. (2005) Immunohistochemical analysis reveals high frequency of PMS2 defects in colorectal cancer. Gastroenterology 128:1160-1171

Zuletzt aktualisiert am: 24.11.2022