Akute Harnsäurenephropathie:
Unter der Chemotherapie sollten die Patienten erhalten:
Bereits 1 – 2 Tage vor Therapiebeginn sollte mit der Behandlung begonnen werden.
Dosierungsempfehlung: 2 x 300 mg p. o. / d
Hierbei ist zu beachten, dass die Dosierung von 6- Mercaptopurin und Azathioprin bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol um ein Drittel bis ein Viertel gesenkt werden sollte.
(Schmoll 2006)
Die Alkalisierung des Urins führt zu einer besseren Löslichkeit der Harnsäure (Kuhlmann 2015).
Medikamentös kann dies durch Acetazolamid oder i. v. Gabe von Natriumbikarbonat erfolgen. Der Ziel- pH- Wert sollte zwischen 7 – 8 liegen (Schmoll 2006).
Das Medikament wurde im Jahre 2001 (Handelsname Fasturtec R ) eingeführt und wird – trotz fehlender Studienlage – in der Erstlinientherapie empfohlen (Kuhlmann 2015). Es wandelt Harnsäure in das besser lösliche Allantoin um. Bei Patienten mit den o. g. Risikofaktoren (s. „Ätiologie“) und Patienten mit einem hochagressiven chemotherapiesensiblen Tumor, sollten parallel mit Rasburicase behandelt werden. Die Therapiedauer ist abhängig vom laborchemischen und klinischen Verlauf (Schmoll 2006).
Dosierungsempfehlung:
Rasburicase 0,15 mg bis 0,2 mg / kg KG in 0,9 %iger NaCl- Lösung mit einem Gesamtvolumen von 50 ml 1 x / d i. v. (Schmoll 2006) oder in Kombination mit der o. g. Hydrierung i. v. (Kuhlmann 2015).
Chronische Harnsäurenephropathie:
Da Harnsäure bei sauren pH- Werten auskristallisiert und im alkalischen Milieu wieder in Lösung übergeht, kann man dieses therapeutisch nutzen (Seitz 2018).
Um den Urin zur Metaphylaxe auf einen pH zwischen 6,5 bis 6,8 anzuheben, können Alkalizitrate oder Natriumbikarbonat verwendet werden. Die dazu erforderliche Dosis ist individuell sehr unterschiedlich und sollte vom Patienten selbst durch mehrmalige tägliche Messungen ermittelt werden.
Die Auflösung von Harnsäuresteinen erfolgt medikamentös mit z. B. Kaliumcitrat. Die Dosierung ist auch hierbei individuell anzupassen, allerdings bis zu einer Alkalisierung des pH- Wertes auf 7,0 – 7,2 (Seitz 2018).
Medikamentöse Senkung der Harnsäurespiegel im Blut und / oder im Urin durch Allopurinol. Dosierungsempfehlung: 100 mg - 300 mg / d (Seitz 2018).