Carmustin

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2020

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Definition

Carmustin, kurz auch BCNU genannt, ist ein zytostatisch wirksamer Arzneistoff (Summenformel  C5H9Cl2N3O2) aus der Gruppe der Nitrosoharnstoffe, der in der Behandlung bestimmter schwerer, fortgeschrittener Tumorerkrankungen verwendet wird. Carmustin enthält wie auch die Stickstoff-Lost-Derivate und auch der verwandte Nitrosoharnstoff Lomustin, Chloräthylreste sowie zusätzlich eine sehr reaktive Nitrosogruppe.

Die Carmustin-Moleküle zerfallen spontan und setzen das alkylierende Ethylcarbonium-Ion frei, das durch eine Alkylierung des Guanins und des Cytosins eine Quervernetzung der DNA herbeiführt.

Zusätzlich entstehen Isocyanate, die durch Verbindung mit der DNA-Polymerase ebenfalls die DNA-Reparatur hemmen. Carmustin und Lomustin wirken phasenunspezifisch, d.h. sie wirken auch auf ruhende Zellen.   

Indikation

Behandlung von Hirntumoren (Carmustin ist wie Lomustin liquorgägnig: Glioblastom, Hirnstammgliom, Medulloblastom, Astrozytom und Ependymom, Hirnmetastasen) sowie die Zweittherapie bei Non-Hodgkin-Lymphomen und Morbus Hodgkin.

Hinweis(e)

Wegen seiner starken Nebenwirkungen kommt Carmustin nur sehr beschränkt zur Anwendung. Carmustin gilt allerdings als unersetzbar für die Vorbereitung von Patienten für eine Stammzelltransplantation.

Literatur

  1. Graefe KH et al. Unselektiv zytotoxische Chemotherapeutika (Zytostatika) In: Graefe KH et al. (Eds) Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart S 667

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2020