Amöben

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 02.09.2018

This article in english

Synonym(e)

Ruhramöben

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Löch, 1875; Osler, 1890; Councilman u. Lafleur, 1891; Walker u. Sellards, 1913; Brumpt, 1925; Diamond u. Clark, 1993

Definition

Einzellige Parasiten ( Protozoen) der Gattung Entamoeba. Sie haben keine feste Gestalt. Die Fortbewegung und Nahrungsaufnahme erfolgt über Zellplasmaausstülpungen (Pseudopodien), die Fortpflanzung durch Zellteilung.

Erreger

  • Apathogene Amöben: apathogene Entamoeba histolytica (neue Bezeichung Entamoeba dispar), Entamoeba moshkovskii, Entamoeba coli, Entamoeba hartmanni, Endolimax nana, Jodamoeba bütschlii, Dientamoeba fragilis (taxonomisch zu den Trichomonaden zählend), selten: Entamoeba chattoni (Affen), Entamoeba polecki (Schwein).
  • Pathogene Amöben: Entamoeba histolytica.
  • Infektionsweg: Fäkal-orale Aufnahme von Zysten mit kontaminierten Nahrungsmitteln; Freisetzung von kleineren, vegetativen Formen, sogenannten Minutaformen (Trophozoiten) aus Zysten im Darm. Trophozoiten vermehren sich durch Zweiteilung und bilden Zysten, die im reifen, vierkernigen Zustand mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Wenn Trophozoiten in die Darmwand eindringen und Erythrozyten phagozytieren, werden diese zu sogenannten Magnaformen.

Vorkommen/Epidemiologie

Überwiegend in warmen Ländern mit niedrigem hygienischen Standard, autochtone Infektionen in gemäßigten Zonen sind sehr selten (u.a. Sielarbeiter), Vorkommen bei männlichen Homosexuellen (oral-anale Kontakte, Enddarmspülungen).

Diagnose

Therapie

Hinweis(e)

Die Erstbeschreibung der Erreger ist unter vielen Teilaspekten erfolgt:
  • Fedor Löch (1875): Erstbeschreibung Dysenterie und Amöben als auslösendes Agens.
  • William Osler (1890): erste Fallbeschreibung von Durchfallerkrankung mit begleitendem Leberabszess.
  • Councilman und Lafleur (1891): Bestätigung des Zusammenhangs von Amöben als Ursache von Durchfallerkrankungen und Leberabszesse.
  • Walker und Sellards (1913): Beweisführung der Pathogenität von Entamoeba histolytica durch die enterale Verabfolgung von Zysten an Probanden.
  • Brumpt (1925): Vermutung der Existenz von invasiven und nicht-invasiven Formen der Amöben.
  • Diamond und Clark (1993): biochemische, immunologische und genetische Differenzierung von pathogenen und nicht-pathogenen Amöben.
  • WHO (1997): offizielle Bestätigung der Klassifizierung.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 02.09.2018