Hierbei finden sich zwei verschiedene therapeutische Ansätze:
1. Verhinderung der Entwicklung bzw. des Fortschreitens der KADN
2. symptomatische Kontrolle der KADN (Agashe 2018)
Eine intensive glykämische Kontrolle kann laut DCCT / EDIC- Studie bei Typ 1 DM die Inzidenz der KADN anfänglich um mehr als 50 verringern. Dieser Nutzen bleibt auch 13 – 14 Jahre später erhalten. Beim Typ 2 DM zeigen insbesondere Gewichtsabnahme und körperliche Betätigung eine günstige Wirkung (Agashe 2018).
Medikamente, die durch Zunahme der Herzfrequenzvariabilität (HRV) den autonomen Tonus günstig beeinflussen können, sind:
- ACE- Hemmer
- Angiotensin II- Rezeptorblocker (Typ- 1)
- Betablocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität wie z. B. Metoprolol
- Digoxin
- Verapamil
Zu den Medikamenten, die die Sinustachykardie günstig beeinflussen, zählen:
- Beta- 1- selektiven Betablocker wie z. B. Bisoprolol, Metoprolol, Nebivolol (Bundesärztekammer 2016)
Die orthostatische Hypotonie lässt sich symptomatisch behandeln:
- nicht- medikamentös mit:
- Hinhocken
- langsamer Veränderung der Körperhaltung
- Veränderung des Lebensstils mit z. B.:
- Vermeidung kohlenhydratreicher Mahlzeiten
- Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr
- medikamentös mit:
- Alpha- 1- Adreno- Agonist wie z. B. Midodrin
- Fludrocortison
- Desmopressin
- Somatostatin- Analoga
- nicht- selektive Betablocker (Agashe 2018)
- ADN des Magen- Darmtraktes:
Medikamentös kann Metoclopramid eingesetzt werden. Allerdings wird von einer langfristigen Behandlung abgeraten (Kasper 2015).
Das Makrolid- Antibiotikum Erythromycin (ein Motilin- Agonist) wird bei schweren Formen einer Gastroparese eingesetzt (Hien 2010).
Bei bakterieller Fehlbesiedlung des Darms mit Störungen der Motilität empfiehlt sich die Gabe von Metronidazol oder Vibramycin / Doxycyclin für 7 d (Hien 2010)