PRSS1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Guido Gerken

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Zuletzt aktualisiert am: 04.07.2020

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Synonym(e)

Omim: 167800; TRY1, Protease, serine 1; Trypsin 1; Trypsin1, included

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Definition

PRSS1 ist das Akronym für "Protease serine1" einem Enzym, das durch das gleichnamige PRSS1-Gen kodiert wird, das auf Chromsom 7q34 lokalisiert ist. Mutationen in PRSS1 führen zu dem klinischen Bild der autosomal dominanten „PRSS1-related hereditären Pankreatitis".

 

Allgemeine Information

Menschlicher Pankreassaft enthält 3 Isoformen von Trypsinogen. Diese werden üblicherweise als kationisches Trypsinogen (PRSS1), anionisches Trypsinogen (PRSS2) und Mesotrypsinogen (PRSS3) bezeichnet. Normalerweise macht kationisches Trypsinogen ungefähr 2/3 des gesamten Trypsinogens aus, während anionisches Trypsinogen ungefähr 1/3 ausmacht, Mesotrypsinogen hingegen weniger als 5% der Trypsinogene oder 0,5% der Pankreassaftproteine (Scheele et al. 1981)

Whitcomb et al. 1996 stellten fest, dass nicht ein einziges Gen für die Kodierung von PRSS1  zuständig ist, sondern ein Cluster von 5 Trypsinogen-Genen, die einen hohen Grad an Homologie der DNA-Sequenz (mehr als 91%) aufweisen ( Rowen et al. 1996). In einer Familie mit erblicher Pankreatitis war bei mehreren Betroffenen nachweisbar dass lediglich eine einzige G-zu-A-Übergangsmutation im dritten Exon des kationischen Trypsinogens stattgefunden hatte (Whitcomb et al. 1996). Die Mutationen R122H und N29I sind mit 50% aller bei der hereditären Pankreatitis nachgewiesen Mutationen die weitaus häufigsten. Sie gehen mit einer erhöhten Autoaktivierung von menschlichem kationischem Trypsinogen einher. Zusätzlich inhibierte die R122H-Mutation die autokatalytische Inaktivierung von Trypsin. Es ist anzunehmen, dass eine erhöhte Trypsinogenaktivierung in der Bauchspeicheldrüse der häufigste Initiierungsschritt bei bestimmten Formen der hereditären Pankreatitis ist (Sahin-Toth et al. 2000)

Literatur

  1. Rowen L et al. (1996) The complete 685-kilobase DNA sequence of the human beta T cell receptor locus. Science 272: 1755-1762
  2. Sahin-Toth M et al. (2000) Gain-of-function mutations associated with hereditary pancreatitis enhance autoactivation of human cationic trypsinogen. Biochem Biophys Res Commun. 278: 286-289
  3. Scheele G et al. (1981) Characterization of human exocrine pancreatic proteins by two-dimensional isoelectric focusing/sodium dodecyl sulfate gel electrophoresis. Gastroenterology 80: 461-473
  4. Whitcomb D C et al. (1996) Hereditary pancreatitis is caused by a mutation in the cationic trypsinogen gene. Nature Genet 14: 141-145

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 04.07.2020