Porphyria variegataE80.2

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Gemischte hepatische Porphyrie; Gemischte Porphyrie; Hereditäre Protokoproporphyrie; MIM 176200; Mixed porphyria; Porphyria hepatica mixta; Porphyria mixed; Porphyrie gemischte; Porphyrie hepatische gemischte; Porphyrie südafrikanische genetische; Proto-Koproporphyrie; Protokoproporphyrie hereditäre; Südafrikanische genetische Porphyrie; Variegate porphyria

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Erstbeschreiber

van der Bergh u. Grotepass, 1937; Barnes, 1945

Definition

Hereditäre Porphyrie mit Symptomen der Porphyria acuta intermittens und der Porphyria cutanea tarda. Häufig latentes Vorkommen, Manifestation erst bei zusätzlichen exogenen Faktoren.

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz (Europa): 1-3/100.000 Einwohner/Jahr. Gehäuft in Südafrika.

Ätiopathogenese

  • Autosomal-dominant vererbte Enzymdefekte der Protoporphyrinogenoxidase (PPOX; Schlüsselenzym der Häm-Biosynthese; Genlokus: 1q22) die zu einem Aktivitätsverlust der PPOX führen u. sekundär die Anreicherung von Protoporphyrin u. Coproporphyrin verursachen. Während akuter Episoden sind darüber hinaus auch Porphobilinogen u. Aminolävulinsäure vermehrt.
  • Assoziationen mit Defekten des Hämtochromatose Gens (Genlokus: 6p21.3) sind ebenfalls beschrieben.

Manifestation

Mittleres Lebensalter. Auslösende Faktoren: Medikamente, vor allem Barbiturate, Sulfonamide, Sulfonylharnstoffderivate, Östrogene, orale Kontrazeptiva.

Klinisches Bild

Labor

  • Urin: dunkel. Nachdunkeln beim Stehen, Rotfluoreszenz, Delta-Aminolävulinsäure ist stark erhöht, Porphobilinogen ist stark erhöht. Porphyrine, vor allem Coproporphyrine, sind erhöht.
  • Stuhl: Coproporphyrin III ist während akuter Attacken erhöht.
  • Remissionsphase: Coproporphyrin III und vor allem Protoporphyrin III sind erhöht.

Therapie allgemein

Vermeiden auslösender Medikamente. Meiden von Sonnenexposition und mechanischer Hautreizung.

Externe Therapie

Textiler und chemisch/physikalischer Lichtschutz (s.a. Lichtschutzmittel)! Therapie der Akutsymptome: S.u. Porphyriesyndrom, akutes. Genetische Beratung durchführen.

Literatur

  1. Barnes HD (1945) A note on porphyrinuria with a résumé of eleven South African cases. Clinical Proceedings 4: 269-275
  2. Frank J et al. (1998) The genetic basis of "Scarsdale Gourmet Diet" variegate porphyria: a missense mutation in the protoporphyrinogen oxidase gene. Arch Dermatol Res 290: 441-445
  3. Frank J et al. (2001) A spectrum of novel mutations in the protoporphyrinogen oxidase gene in 13 families with variegate porphyria. J Invest Dermatol 116: 821-823
  4. Meinhof W et al. (1980) Porphyria variegata. Hautarzt 31: 595–601
  5. Norris PG (1990) Homozygous variegate porphyria: a case report. Br J Dermatol 122: 252–257
  6. Palmer RA et al. (2001) Homozygous variegate porphyria: a compound heterozygote with novel mutations in the protoporphyrinogen oxidase gene. Br J Dermatol 144: 866-869
  7. van der Bergh AAH, Grotepass W (1937) Ein bemerkenswerter Fall von Porphyrie. Wien Klin Wochenschr 50: 830-831
  8. Weinlich G et al. (2001) Variegate porphyria with coexistent decrease in porphobilinogen deaminase activity. Acta Derm Venereol 81: 356-359
  9. Wiman A et al. (2003) Nine novel mutations in the protoporphyrinogen oxidase gene in Swedish families with variegate porphyria. Clin Genet 64: 122-130

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