Hepatitis C Hautveränderungen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 13.02.2023

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Synonym(e)

Hauterscheinungen durch Hepatitis C-Infektionen; Hautveränderungen bei Hepatitis C-Infektion; Hepatitis C und Hautveränderungen

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Definition

Die Hepatitis C ist eine akute oder chronische Infektion (> 6 Monate) durch das Hepatitis-C-Virus (HCV), ein hepatotropes RNA-Virus von dem 6 Gentypen (1-6) bekannt sind. Die Infektion hinterlässt keine bleibende Immunität. Extrahepatische Beteiligungen sind vielgestaltig und polyätiologisch. Sie betreffen das lymphatisch-immunologische System, Schilddrüse, Niere, Skelettsystem und Haut. Hautveränderungen werden bei 20-40% der Patienten mit akuter oder chronischer HCV-Infektion nachgewiesen.

Einteilung

Hautveränderungen die im Gefolge einer HCV-Infektion auftreten, können wie folgt unterteilt werden.

  • Frühe Phase der Virusinfektion:
  • Chronische Phase der Virusinfektion (> 6 Monate)
    • Unspezifische Exantheme im Kindesalter:  Gianotti-Crosti-Syndrom
    • HCV-induzierte autoimmunologische Erkrankungen mit konsekutiven dermatologischen Erscheinungen  (bei etwa 20% der Pat. mit chronischer Hepatitis C finden sich ohne Zeichen der Autoimmunhepatitis  positive ANA und anti-LMK1 = liver kidney microsome-Ak gegen Cytochrome P 450 – typisch für Autoimmunhepatitis); 50% der Pat. haben einen positiven RF.
    • HCV-induzierte autoimmunologische Erkrankungen ohne unmittelbarer  (aber sekundär möglichen) dermatologischer Symptomatik:
    • Weitere sekundäre Haut – und Systemveränderungen als Folge der persistierenden HCV-Infektion (Chronische Hepatitis > 6 Monate):
      • Erhöhtes Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome
      • Aktivierte Psoriasis
      • Pityriasis rubra pilaris (v.a. der umschriebene Typ 4 der Pityriasis rubra pilaris) 
      • REM-Syndrom
      • Erhöhte Koproporphyrin-Ausscheidungen im Urin (in größeren Studien bis zu 40% der HCV-Infizierten auch in frühen Phasen der HCV-Infektion; der Zusammenhang ist bisher nicht geklärt). Keine klinische Zeichen der Photosensitivität.   
      • Sekundäre Hautveränderungen durch eine sich entwickelnde oder manifeste Leberzirrhose mit den typischen Leberhautzeichen (hier nicht aufgeführt):
  • Sekundäre Hautveränderungen durch die antivirale Therapie

 

Vorkommen/Epidemiologie

Etwa 3% der Weltbevölkerung sind chronisch mit dem HCV infiziert. Die Prävalenz in Deutschland liegt bei 0,3% der Bevölkerung, in den mediterranen Ländern bei 2-3%, in einigen Ländern Afrikas  bei bis zu 22%.  Riskogrupppen sind  i.v. Drogenabhängige (85% sind HCV-positiv), unsteriles Piercings, HIV-und/oder HBV-Infizierte.  

Klinisches Bild

Akute HC-Infektionen verlaufen zu 75% asymptomatisch, zu 25% symptomatisch (ikterisch). Symptomatische HCV-Infektionen heilen in der Hälfte der Fälle spontan aus.  Asymptomatische Infektionen führen i.A. zu einem chronischen Verlauf. 20% der Pat. mit asymptomatischer Infektion entwickeln eine Leberzirrhose. Es existiert eine erhöhte Rate an Leberzellkarzinomen. HIV/HCV-Doppelinfektionen verlaufen oft rasch progredient und sind häufiger cholestatisch.  

 

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