Hartnup-SyndromE72.02

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 11.02.2019

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Synonym(e)

Hartnup disorder; Hartnup-Krankheit; Hereditäre Pellagra; Pellagra-cerebellar-ataxia-renal aminoaciduria syndrome; Pellagra-cerebellar-ataxia-renal-aminoaciduria syndrome; Pellagra hereditäre

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Erstbeschreiber

Baron et al., 1956

Definition

Autosomal-rezessiv vererbte Störung der tubulären und enteralen Resorption bestimmter Aminosäuren, speziell des Tryptophan mit zerebellärer Symptomatik, Lichtdermatose und Aminoazidurie.

Vorkommen/Epidemiologie

Eine der häufigsten erblichen Störungen des Aminosäuretransportes. Prävalenz: ca. 1/40.000 Geburten.

Ätiopathogenese

Autosomal-rezessiv vererbte Mutationen des "Hartnup disorder" Gens (HND Gen; Genlokus: 5p15) und konsekutiven Defekten des Transports von Monoaminomonokarboxylsaüren  im Dünndarm und den Nieren mit verminderter  renaler Absorption von neutralen Aminosäuren.

Lokalisation

Lichtexponierte Hautareale.

Klinisches Bild

  • Hauterscheinungen: Saisongebundene pellagroide Hautveränderungen mit Rötung, Schwellung und Juckreiz, Poikilodermie.
  • Extrakutane Manifestationen: Zerebellare Ataxie, psychische Veränderungen.

Labor

Aminoazidurie, Indikanurie.

Differentialdiagnose

Therapie

Nicotinsäureamid (z.B. Nicotinsäureamid 200 Jenapharm) in hohen Dosen (50-300 mg/Tag). Eiweißreiche Kost. Meidung stärkerer Sonnenexposition, Lichtschutz. Monoaminoxidasehemmer sind kontraindiziert.

Verlauf/Prognose

Besserung mit zunehmendem Lebensalter.

Hinweis(e)

Der Name Hartnup geht auf die Familie zurück bei der die Erkrankung erstmal diagnostiziert wurde. 

Literatur

  1. Baron DN, Dent CE, Harris H, Hart EW, Jepson JB (1956) Hereditary pellagra-like skin rash with temporary cerebellar ataxia, constant renal amino-aciduria and other bizarre biochemical features. Lancet II: 421-433
  2. Potter SJ et al. (2002) Hartnup disorder: polymorphisms identified in the neutral amino acid transporter SLC1A5. J Inherit Metab Dis 25: 437-448

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 11.02.2019