Teufelskralle

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 29.11.2022

This article in english

Synonym(e)

Afrikanische Teufelskralle; Devil's claw; Harpagophyti radix; Harpagophytum procumbens; Harpagophytum zeyheri; Trampelkette

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Die Teufelskralle ist eine mehrjährige, niederliegende, krautige Pflanze aus der Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae). Sie ist den Savannen Namibias und Südafrikas beheimatet. Extrakte des weitverzweigten Wuzrelwerkes werden als Heilpflanze genutzt mit den Indikationen bei Schmerzen des Bewegungsapparates.

 

Phytotherapeutisch werden die knolligen Speicherwurzeln (Teufelskrallenwurzel - Harpagophyti radix) eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den sekundären Speicherwurzeln der Pflanze. Darin u.a. Bitterstoffe vom Iridoidtyp. Zu diesen gehört die Substanz Harpagosid (0,1-3%). Harpagosid ist jedoch in erster Linie für die therapeutische Aktivität verantwortlich. Sein Gehalt wird als Referenzstandard verwendet. Weiterhin Procumbid und 8-para-Coumaroyl-Harpagid. Daneben sind Phenolglykoside wie Verbacosid und Isoacteosid, freie Zimtsäure, Flavonoide, darunter Kämpferol, Luteolinderivate und bis 46% Stachyose. Die sekundäre Speicherwurzel hat einen Bitterstoffwert von 5000-12.000 und zählt damit zu den bittersten Drogen.

Hinweis(e)

Die Teufelskralle ist Stammpflanze von Harpagophyti radix, der südafrikanischen Teufelskrallenurzel. Die Teufelskralle verdankt ihren Namen den verholzenden Früchten, die ankerartige Haken tragen. Durch diese Haken bleiben die Früchte an vorbeiziehenden Tieren hängen.

Die potenziellen Effekte von Harpagophytum procumbens-Wurzelextrakten  treten erst protrahiert nach mehreren Wochen ein. Der analgetische Effekt ist nur schwach ausgeprägt (Schilcher 2015). Gegen akute Schmerzen eignet sich die Pflanze nicht. Zudem zeigen die Studien, die zu positiven Ergebnissen gekommen sind, dass eine hohe Dosierung nötig ist, damit sich überhaupt eine Wirkung bemerkbar macht. Teufelskrallenzubereitungen sollten insofern als Fertigarzneimittel eingenommen werden.

Teezubereitungen enthalten zu geringe Mengen der potenziell wirksamen Stoffe, um bei Gelenkschmerzen wirksam zu sein. Teezubereitungen eignen sich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl.

 

Literatur

  1. https://arzneipflanzenlexikon.info/teufelskralle.php
  2. Wenigmann M.(2017)  Phytotherapie Arzneidrogen Phytopharmaka Anwendung. Urban & Fischer:  5.108 Steinkleekraut (Meliloti herba)  S 204-205

     

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 29.11.2022