Raphani sativi radix

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.08.2021

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Synonym(e)

Radix Raphani; Raphanus sativus Roots; Rettich; Schwarze Rettichwurzel; Schwarzrettichwurzel; Winterrettichwurzel

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Definition

Raphanie sativi radix, auch schwarze Rettichwurzel genannt, ist eine durch die Kommission E monographierte Droge, die in pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung von dyspeptischen Beschwerden und von Katarrhen der oberen Atemwege eingesetzt wird.

Inhaltsstoffe

Rhaphanie sativi radix enthält Glucosinolate (Senfölglykoside, darunter Raphanin), Allyl- und Butylsenföl. Wasserdampfflüchtiges Senföl und ätherisches Öl werden jedoch erst nach einer enzymatischen Spaltung freigesetzt. Die Senföle sind für den scharfen Geschmack der Wurzel verantwortlich.

Wirkungen

Rhaphani sativi radix fördert die Sekretion im oberen Gastrointestinaltrakt und wirkt darüber hinaus gallentreibend, antimikrobiell und motalitätsfördernd. 

Weiterhin kommt in Raphanus sativus Sinigrin vor, das beim Prostatakrebs antikanzerogene Wirkung zeigt, möglicherweise durch Induktion der Apoptose (Nair AB et al. 2020).

Anwendungsgebiet/Verwendung

Medizin:

  • Die schwarze Rettichwurzel wird bei dyspeptischen Beschwerden eingesetzt. Weiterhin bei katarrhalischen Infekten der oberen Atemwege.

Kosmetik:

  • Raphanus sativus extract bezeichnet den INCI-Namen für die Droge aus der Wurzel des Rettichs.

 

Dosierung

Die mittlere Tagesdosis von Raphani sativi radix liegt zwischen 50 und 100 ml Presssaft. Die Anwendungsdauer sollte 6 Wochen nicht überschreiten (Kommission E). 

Unerwünschte Wirkungen

Es sind keine unerwünschten Wirkungen bekannt.

Kontraindikation

Bei einer bestehenden Cholelithiasis ist von einer Einnahme abzusehen.

Literatur

  1. Ivanovics G et al. (2017) Isolation and properties of raphanin, an antibacterial substance from radish seed. Proc Soc Exp Biol Med 66:625-630.
  2. Kim KH et al. (2014) 4-Methylthio-butanyl derivatives from the seeds of Raphanus sativus and their biological evaluation on anti-inflammatory and antitumor activities. J Ethnopharmacol 151:503-508.

  3. Nair AB et al. (2020) Development of HPLC Method for Quantification of Sinigrin from Raphanus sativus Roots and Evaluation of Its Anticancer Potential. Molecules 25: 4947.

  4. Rosztóczy I (1968) Effect of raphanin on the multiplication of some RNA and DNA viruses in, and interferon production by, cultured cells. Acta Microbiol Acad Sci Hung 15:311-316.

  5. Schilcher H (2016) In: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer Verlag München, S. 263 f.
  6. Yi G et al. (2016) Root Glucosinolate Profiles for Screening of Radish (Raphanus sativus L.) Genetic Resources. J Agric Food Chem 64:61-70. 

Autoren

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