Moxibustion

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 03.06.2019

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Synonym(e)

Kyuryoho; Moxa-Therapie; Zhen jiu

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Definition

Japan. mogusa = Brennkranz. Besondere Form der Phyto-Wärmetherapie: Moxa (getrocknetes Beifuß- oder Wermutkraut) wird in bestimmten, etwa den Akupunkturstellen entsprechenden Hautarealen im östlichen Raum unmittelbar auf, in der westlichen Welt eher nahe der Haut verbrannt. Subjektiv wird ein tief eindringender, punktförmiger Wärmereiz empfunden. Wichtigste Applikationsformen sind direkte Moxibustion, indirekte Moxibustion und Moxibustion mit Moxazigarren.

Wirkungen

Neuere Untersuchungen in Japan sprechen für eine immunstimulierende Wirkung.

Indikation

Insbesondere bei Erkrankungen durch Kälte und Feuchtigkeit (Yin-Charakter) indiziert. V.a. Chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, chronische Diarrhoe, Colon irritabile, Depressionen, Erschöpfungssyndrom.

Durchführung

Direkte Moxibustion: Ein Moxakegel von 0,5 cm Durchmesser und 0,5 cm Höhe wird direkt auf die Haut gelegt und an der Spitze angezündet. Durch die Erhitzung der darunterliegenden Haut kommt es zur Verbrennung 2.-3. Grades. In der westlichen Welt nicht praktikabel. Die mildere Form der direkten Moxibustion mit frühzeitiger Entfernung des Kegels bei Ausbildung eines Wärmeerythems ist durchführbar.

Bei der indirekten Form der Moxibustion wird eine 1-2 mm dicke mit 1-2 cm Durchmesser große Ingwer- oder Knoblauchscheibe unter den Moxakegel gelegt. Bei Entstehung eines Hitzegefühls wird die Ingwerscheibe auf den nächsten Punkt verschoben. Jeder Punkt sollte 5-7mal erhitzt werden.

Moxibustion mit Moxazigarren, bzw. Moxazigaretten: Moxastangen, in dünnes Papier, gerollt werden der Haut bis auf 0,5-1 cm genähert bis ein Erythem entsteht.

Das Abbrennen von Moxawolle am freien Ende einer speziellen Akupunkturnadel führt zur Fortleitung der Hitze in die Tiefe. Besonders geeignete Punkte: Shu-Punkte, Gb30, Meridiane.

Moxibustion über elektrische Geräte: Infrarotstrahlung.

Unerwünschte Wirkungen

Verbrennungen; Sekundärinfektionen; Hypertrophe Narbenbildung; 

Kontraindikation

Infektiöse Erkrankungen, Fieber, akute Entzündungen, Hypertonie, Blutungen, Menstruation, Übererregung und Nervosität, Schlafstörungen.

Literatur

  1. Stein DJ (2017) Massage Acupuncture, Moxibustion, and Other Forms of Complementary and Alternative Medicine in Inflammatory Bowel Disease.Gastroenterol Clin North Am 46:875-880.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 03.06.2019