Boswelliasäuren

Zuletzt aktualisiert am: 15.12.2023

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Synonym(e)

Acetyl-alpha-Boswelliasäure; Acetyl-beta-Boswelliasäure; Alpha-Boswelliasäure; Beta-Boswelliasäure; Boswellic acid

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Definition

Boswelliasäuren sind organische Säuren bestehend aus einem pentacyclischen Triterpen, einer Carboxylgruppe und mindestens einer weiteren funktionellen Gruppe. Sie werden von Pflanzen der Gattung Boswellia (s.u. Weihrauch) produziert. Wie viele andere Terpene erscheinen Boswelliasäuren im Harz der betreffenden Pflanze. Sie machen etwa 30 % des Harzes von Boswellia serrata aus.

Inhaltsstoffe

Die Boswelliasäuren Alpha-Boswelliasäure und Beta-Boswelliasäure (KBA), Summenfromel: C30H48O3, besitzen beide eine zusätzliche Hydroxylgruppe. Sie unterscheiden sich nur in ihrer Triterpenstruktur. Acetyl-alpha-Boswelliasäure und Acetyl-beta-Boswelliasäure (AKBA), C32H50O4, ersetzen die Hydroxylgruppe durch eine Acetylgruppe.Weitere Boswelliasäuren sind die Keto-Boswelliasäuren und ihre Acetyl-Gegenstücke.

Wirkungen

Acetyl-11-keto-β-Boswelliasäure (AKBA), ein Mitglied der B. serrata-Gummiharz-Extrakt (BSE)-Familie hemmt selektiv die 5-Lipoxygenase. Weiterhin auch die Topoisomerase I und die NF-κB-Signalisierung. AKBA und seine Analoga können anstelle von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAID) nützlich sein, um Entzündungsreaktionen abzumildern. Ihre Entzündungshemmund beruht auf einer Hemmung der Leukotrien-Synthese indem sie die Aktivität des Enzyms 5-Lipoxygenase hemmen (Ammon HP (1993).

In einer kleineren Doppelblindstudie wurde bei Psoriasis eine BA-Formulierung (Kontrolle: Placebo-Formulierung) mit gutem Erfolg angewendet (Togni S et al. 2014) .  

Boswelliasäuren sollen auch die Symptome von Asthma verringern; eine kleine placebokontrollierte Studie von 1998 mit Boswellia-Extrakt zur Behandlung von Asthma zeigte gute Ergebnisse (Gupta I 1998)

Weiterhin wurden Beta-Boswelliasäure, Keto-Beta-Boswelliasäure und Acetyl-Keto-Beta-Boswelliasäure (AKBA) wurden hinsichtlich ihrer Wirkungen auf Hirn- und Dickdarmrumoren sowie Leukämiezellen eingesetzt.

In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Boswelliasäuren bei der Behandlung von Colitis ulcerosa untersucht; eine Studie an chemisch induzierter Colitis in Mausmodellen zeigte jedoch wenig Wirksamkeit (Ammon H P 2002).

Hinweis(e)

Während Boswelliasäuren ein Hauptbestandteil des Harzes sind, enthält das dampf- oder wasserdampfdestillierte ätherische Weihrauchöl keine Boswelliasäuren, da diese Komponenten nicht flüchtig und zu groß sind, um bei der Wasserdampfdestillation überzugehen (das ätherische Öl besteht hauptsächlich aus den viel leichteren Monoterpen- und Sesquiterpenmolekülen mit geringen Mengen an diterpenoiden Komponenten, die die obere Grenze in Bezug auf das Molekulargewicht darstellen).

Boswellia-Extrakte werden in Tabletten-, Kapsel- und Tinkturform verkauft, aber es wurden keine Dosierungsrichtlinien entwickelt. Das Risiko einer Hepatotoxizität durch die Verabreichung von Boswellia ist nicht untersucht worden. Boswellia wird in Form standardisierter Fertigarzneimittel mit mindest, 400mg indischem Weihrauch-Trockenextrakt in der Einzeldosis und konstantem Mindestgehalt an Boswelliasäuren (mindesten 10 mg KBA =11-ketao-beta-Boswelliasäure) und 10mg AKBA= Acetyl-11-keto-β-Boswelliasäure) eingesetzt.  

Literatur

  1. Ammon HP (1993) Mechanism of antiinflammatory actions of curcumine and boswellic acids. Journal of Ethnopharmacology 38: 113–119.
  2. Ammon H P (2002). Boswelliasäuren (Inhaltsstoffe des Weihrauchs) als wirksame Prinzipien zur Behandlung chronisch entzündlicher Erkrankungen. Wiener Medizinische Wochenschrift 152: 373–378.
  3. Gupta I (1998) Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with bronchial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6-week clinical study. Eur J Med Res 3: 511–414.
  4. Togni S et al. (2014) A cosmeceutical formulation based on boswellic acids for the treatment of erythematous eczema and psoriasis. Clin Cosmet Investig Dermatol 7:321-327.

  5. Verghese J (1987) A Fresh Look at the Constituents of Indian Olibanum Oil. Flav Fragr J. 2: 99–102.

Zuletzt aktualisiert am: 15.12.2023