Visfatin

Visfatin ist ein Protein (~52 kDa, ~471–491 Aminosäuren) auch als Nicotinamid-Phosphoribosyl Transferase (NAMPT) bekannt, ist ein Schlüsselenzym im NAD⁺ Salvage Stoffwechsel . Das Protein wird von dem  NAMPT-Gen (Nicotinamid-Phosphoribosyltransferase) kodiert das auf Chromosom 7q22.3 lokalisiert ist.

Visfatin kommt in zwei Formen vor:

• Intrazellulär (iNAMPT), essentiell für die NAD⁺ Synthese.
• Extrazellulär (eNAMPT), das hormonähnlich wirkt, als Adipokin oder Zytokin .

Visfatin wird hauptsächlich von viszeralem Fettgewebe produziert. Daher der Name „Visfatin“ Zusätzlich wird das Protein exprimiert in Leukozyten, Muskel-, Leber-, Herz- und Gehirnzellen .

Funktionen im Körper

• Enzymatische Rolle (iNAMPT): Bildet den zentralen Schritt zur NAD⁺ Biosynthese via Nicotinamid → Nicotinamid-Mononukleotid (NMN) . NAD⁺ ist essenziell für viele Proteine (Sirtuine, PARPs, CD38) und reguliert Zellstoffwechsel, Reparatur und Alterung .
• Hormonähnliche Wirkung (eNAMPT): Wirkt insulin-mimetisch: Bindet an den Insulinrezeptor (verschiedene Bindungsstelle) und stimuliert Glukoseaufnahme in Muskel- & Leberzellen, senkt Blutzuckerspiegel in Tiermodellen. Aktiviert AMPK p38 MAPK Signalweg in Muskelzellen, fördert GLUT4-Translokation, sogar in Kombination mit Insulin synergistisch .
• Immun- und Entzündungsmodulation: Visfatin fördert Freisetzung von Zytokinen wie IL 1β, TNF α, IL 6. Unterstützt Proliferation von Leukozyten, unterdrückt Apoptose, generiert ROS und fördert Gefäßbildung .
• Obesitas und Insulinresistenz: Das Visfatinniveau steigt bei Fettleibigkeit; Rolle bei Entzündung und gestörtem Zuckerstoffwechsel .
• Bei Typ 2 Diabetes: Erhöhte Blutspiegel; Studien zeigen Zusammenhänge mit Insulinresistenz und Beta Zell Dysfunktion .
• Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Visfatin als potenzieller Marker für Atherosklerose und kardiovaskuläre Risiken; Förderung der Plaque-Entzündung und Endothelfunktion .
• Malignome: Visfatin wird in bestimmten Tumoren hochreguliert (z. B. Prostata, Darm). Es nimmt eine  mögliche Rolle in Proliferation und Überleben der Tumorzellen ein (Mohammadi M et al. 2019).

Visfatin und Psoriasis: Die Visfatin-Spiegel sind im Serum von Patienten mit Psoriasis erhöht und zeigen einen positiven Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung (Kanda N et al. 2011). Visfatin verstärkt die durch TNF-alpha ausgelösten Entzündungsreaktionen in Keratinozyten, indem es CXCL8, CXCL10, CCL20 und antimikrobielle Peptide hochreguliert (Chyl-Surdacka KM et al. 2020; Hau CS et al. 2013; Kanda N et al. 2011).

Systemische Sklerodermie: Die Adipokine Chemerin und Visfatin sind proinflammatorische Zytokine und könnten als neue Marker für Entzündungen bei systemischer Sklerodermie dienen. Chemerin könnte auch eine Verbindung zwischen Entzündungen und Haut- und Lungenfibrose herstellen (Sawicka K et al. 2019).

1. Chyl-Surdacka KM et al. (2020) Assessment of visfatin concentrations in the serum of male psoriatic patients in relation to metabolic abnormalities. Adv Clin Exp Med 29:79–84.
2. Hau CS et al. (2013) Visfatin enhances the production of cathelicidin antimicrobial peptide, human β-defensin-2, human β-defensin-3, and S100A7 in human keratinocytes and their orthologs in murine imiquimod-induced psoriatic skin. Am J Pathol. 182:1705–1717.
3. Kanda N et al. (2011) Visfatin enhances CXCL8, CXCL10, and CCL20 production in human keratinocytes. Endocrinology. 152:3155–3164).
4. Mohammadi M et al. (2019) Circulating visfatin levels and cancers risk: A systematic review and meta-analysis. J Cell Physiol 234:5011-5022.

5. Sawicka K et al. (2019) Visfatin and chemerin levels correspond with inflammation and might reflect the bridge between metabolism, inflammation and fibrosis in patients with systemic sclerosis. Postepy Dermatol Alergol 36:551-565.